Polyamorie 04 - Kapitel 07-09
Datum: 06.09.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... ebenfalls Sorgen, dass es doch schlimmer war, als ich zugab. Ich beruhigte sie: „Das ist nichts. Bald sind wir in Deutschland, dann gehe ich zu einem Arzt und alles wird gut."
Kurz darauf servierte die Stewardess das bestellte Menü. Marie setze sich dafür auf ihren Platz. Hinterher schmuste sie erneut mit Yasi. Nachdem sie meine neidischen Blicke nicht mehr ertragen konnten, setzten sie sich zu mir. Erst Marie und später Yasi. Der Rest des Fluges verlief normal, ohne weitere Aufregung.
Wir landeten früh am Morgen in Frankfurt, ich lief zum Lufthansa-Schalter und fragte wegen des Weitertransports des Sargs nach. Das beauftragte Bestattungsunternehmen in Hannover hatte bereits einen Wagen geschickt, um Julia direkt nach Hannover zu bringen.
Für uns ging es mit Siggi weiter. Lisa hatte ihn gebeten, uns ebenfalls mit dem Auto abzuholen. Das Gleiche hatte er offenbar schon mit Lisa und Lena bei deren Rückflug gemacht.
Nach einer guten Stunde Wartezeit sahen wir Siggi in seiner Paraderolle durch den Terminal tänzeln. Laut und überschwänglich kam er mit ausgebreiteten Armen auf uns zu. Nach einer ausgiebigen Begrüßung verfrachtete er uns, samt Gepäck, in seinen Mercedes.
Siggi musste einen Rennfahrer in der Ahnentafel gehabt haben. Er fuhr mit einem Bleifuß nach Hannover. Nach gut drei Stunden bogen wir in unsere Straße ein und würden bald Lisa und Lena in die Arme schließen können. Wir wären dann endlich alle wiedervereint.
Kapitel 8 -- Querköppe und ...
... Zickenkriege
Freitag, 13. Januar 2017, Hannover
Frank
So schnell Siggi auf der Autobahn gerast war, so vorsichtig fuhr er innerhalb der Ortschaft. In unserer Straße gab es eine Tempo-30-Zone, hin und wieder spielten hier auch Kinder. Siggi fuhr Schrittgeschwindigkeit und achtetet auf jede Bewegung. Es waren keine spielenden Kinder zu sehen. Lediglich, unsere Nachbarin, Frau Neumann, die ihre Einkäufe die Straße entlang schleppte. Sie war eine ältere Dame, mit der wir noch nie Probleme hatten. Das mochte auch daran liegen, dass wir in all den Jahren kaum Kontakt zu ihr hatten.
Siggi hielt den Mercedes hinter meinem Wagen an. Daneben parkte der alte Golf von Julia. Maries Blick fixierte das rote Auto. Ich konnte erahnen, dass sie in Erinnerung schwelgte. Wir öffneten die Türen zum Aussteigen. Siggi hatte es eilig, er wollte wieder ins Geschäft. Kaum stand sein Wagen, lief er zum Kofferraum und lud die ersten Koffer aus. Nach dem langen Flug und den drei Stunden im Auto fühlten sich meine Knochen alt an. Die Muskeln schrien nach Sauerstoff. Ich streckte mich, um meine steifen Glieder wieder zu Leben zu erwecken.
Marie stand nachdenklich vor dem Golf. Mit einer Hand auf dem Dach sah es aus, als ob sie im Geiste dem Auto etwas mitteilte. Ein Freudenschrei durchbrach die andächtige Stille und ließ uns aufmerken.
„Papa! Endlich seid ihr da!"
Lisa sprang mir um den Hals. Sie warf ihre Arme um meinen Nacken und presste ihre sinnlichen Lippen auf meinen Mund. Ich freute mich ...