1. Polyamorie 04 - Kapitel 07-09


    Datum: 06.09.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... sehr sie wiederzusehen und erwiderte ihren Kuss ganz ungeniert. „Hallo, mein Engel, schön dich wieder in den Armen zu halten." Wir drückten uns herzlich, dass die anderen schon neidisch schauten. Lena war Lisa nach draußen gefolgt. Sie begrüßte zuerst Yasi mit gleicher Leidenschaft, anschließend auch Marie und mich.
    
    Siggi wollte endlich weiterfahren, er musste in seinen Laden, darum bedankten wir uns bei ihm und versprachen, ihn wegen Julias Beerdigung auf dem Laufenden zu halten. „Tüdelü! Ich bin dann mal weg!", erschallte es aus dem Mercedes. Siggi hatte das Fenster unten, als er davonfuhr. Wir winkten ihm hinterher. Schade, dass er nicht noch mit reinkommen konnte, dachte ich. Er ist doch ein richtig netter Typ.
    
    „Guten Tag Herr Brandt." Eine helle Stimme riss mich aus den Gedanken. „Sind sie gerade aus dem Urlaub gekommen?"
    
    Frau Neumann stand freundlich lächelnd mit ihrem Einkaufstrolley hinter uns. Sie musste anhalten, da wir den gesamten Bürgersteig mit unserer Begrüßungszeremonie und den Koffern in Beschlag nahmen.
    
    „Guten Tag, Frau Neumann, wie geht es ihnen?", erwiderte ich.
    
    „Ach, mir geht es dem Alter entsprechend, gut."
    
    „Wir waren in den USA. Darf ich ihnen meine neue Frau vorstellen?", plapperte ich überschwänglich drauf los. Ich griff Yasis Hand und zog sie mit zu Frau Neumann.
    
    „Das ist Yasmin. Yasmin, das ist unsere Nachbarin, Frau Neumann."
    
    Yasi reichte ihr die Hand und sagte höflich: „Guten Tag, Frau Neumann, bitte nennen sie mich ...
    ... Yasi, alle tun das."
    
    „So eine hübsche, junge Frau. Schön zu sehen, dass sie sich von dem Tod ihre Frau nicht herunterziehen lassen. Als mein Egon damals, ... ach, das interessiert ja doch keinen. Noch einmal so jung sein ...", wünschte sie sich. Als hätte sie erst jetzt die anderen bemerkt, schweifte ihr Blick in die Runde. Zuerst musterte sie Yasi, dann Lena, Marie und zum Schluss blieb ihr Blick an Lisa hängen. „Richtig so, Mädchen, macht den Mann glücklich. Er hat es sicherlich verdient." Yasi grinste sie an: „Das machen wir, Frau Neumann. Wir lieben ihn nämlich alle."
    
    Die ältere Dame tätschelte Yasi die Wange. „Das habe ich mir schon gedacht. Ich bin zwar alt, aber ich kann immer noch zwei und zwei zusammenzählen. Macht weiter so, hört nicht auf die andren Querköppe, die sind im Grunde alle nur eifersüchtige alte Böcke. Keinen Sinn für wahre Liebe." Wir machten für die nette Dame Platz. Dankend nickte sie uns zu und griff nach ihrem abgestellten Trolley. Im Vorbeigehen tätschelte sie Lisa die Wange, bevor sie stehen blieb und sich an alle wandte: „Mädchen, kommt mich doch mal besuchen, ich kann euch vielleicht Geschichten erzählen, da werden euch die Augen übergehen."
    
    Als sie ihren Weg fortsetzte, schauten wir ihr hinterher, verwundert, welche Geschichten sie meinte und wie sie uns in so kurzer Zeit durchschauen konnte.
    
    „Die scheint nett zu sein", bemerkte Marie und griff nach ihrem Koffer. Das Monster war fast genauso groß wie Marie, doch sie schien ihn mühelos ...
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