1. Pauline, Vertrag und Entscheidungen


    Datum: 08.09.2020, Kategorien: BDSM

    ... EIGENTÜMER, werden zu dürfen mit allen Konsequenzen und Folgen, die das mit sich bringt und hier so plakativ brutal beschrieben sind? Uhhfff... ich sacke in mich hockend zusammen und spüre fast den in mir aufragenden Stahl gar nicht mehr, sehe an mir runter, sehe die Ringe im grauen Licht und dem Licht meiner Schreibtischlampe glänzen und da unten die nassglänzende goldene Plakette unter der dunklen Tätowierung über meiner Votze auf dem Satten zwischen meinen Beinen auf dem nassdunklen Leder aufliegen. All das habe ich doch schon gemacht, all das habe ich doch schon mehr als einmal zugesagt und begriffen, dass es so kommen wird und „schlimmer", wenn man das so nennen kann, - dass ich es brauche und eigentlich so sehr will, auch wenn ich manches davon fürchte und hasse zugleich. Nur so jetzt hier vor Augen? Sich festlegen, es wirklich ganz annehmen und ganz und gar von einer Welt in die andere wechseln und alles zurücklassen und aufgeben was ich auch mal war? Tochter, Schwester, Streberin, Kind und nun nur noch Sklavin, rechtloses Objekt und masochistisches Fickfleisch für den Rest meines Lebens sein wollen? Wirklich?
    
    Mir schwirrt der Kopf und meine Augen fliegen nochmal über die letzten Seiten des Textes. Zweifel mischt sich mit Trotz. Das hier ist womöglich wirklich die aller-, allerletzte Gelegenheit, trotz Ringen und Tattoo auszusteigen und abzuhauen, auch wenn hinter mir die Hölle losbrechen würde und Thorsten es mich auf 1000 Arten büßen lassen wird mit all dem ...
    ... Material, dass er von mir hat und meine Zukunft, meine dann selbstbestimmte Zukunft, auf so viele Weisen in eine andauernde Hölle verwandeln könnte, wenn ich nicht sehr weit weggehe. Ja, vielleicht könnte ich das. Es rauszögern, nicht Samstag auf meinem Geburtstag mich endgültig unterwerfen und stattdessen weit, weit weg gehen und was anderes anfangen. Ja, das könnte ich. Vielleicht....
    
    Und will es doch NICHT. Spüre, dass ich das nicht will, nicht abhauen und nicht flüchten. Ich spüre in mir so stark, dass ich will, was der Vertrag so oft wiederholend beschreibt und für mich bestimmt. Und eben nur für mich, denn ich weiß längst, dass für mich andere Maßstäbe gelten als für andere Frauen, die alleine schon bei solchen Gedanken schreiend weglaufen, die mich, im Gegenteil, anziehen. Ich kann nicht begründen warum und will auch das gar nicht mal. Nicht mehr - und die kleine alte Pauline zieht sich jaulend in ihre dunkle kleine Ecke zurück, als sich „Ficksau" stolz aufbaut und die Gewissheit auf einmal wieder da ist, wie sehr ich es will und machen werde, egal was der Preis sein wird und was daraus alles folgen wird und kann, denn mir ist sonnenklar, dass ich auch gar nicht anders mehr kann, denn ich bin längst süchtig danach und der ganzen Entwicklung hörig und nicht etwa dem Mann Thorsten.
    
    Würde ich denn sonst auch ohne Zwang und Anspruch jemandem wie Frank folgen, so wie heute Nacht, wenn ich nicht genau wüsste, inzwischen, wer und was ich bin und was in mir ist? Die Gedanken ...