1. Arbeit macht Lust auf mehr!


    Datum: 12.12.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... hatten wir noch Glück gehabt. Wäre sie gebrochen, hätte sich Kirsten an den scharfen Kanten verletzten können. Ein Dienstunfall, den man erst einmal erklären hätte, müssen. Mir fiel keine gute Erklärung dafür ein. Es hätte eine andere Erklärung herhalten müssen, jedenfalls nichts, was mit dem Beruf zu tun hatte.
    
    Was mich jedoch an der ganzen Sache etwas verwunderte, war die Tatsache, dass ich mich nur auf Kirsten konzentriert hatte, meine eigene Erregung in den Hintergrund treten lassen hatte. Das fand ich merkwürdig und war das erste Mal in meinem Leben so. Dabei hatte ich nicht einmal den Eindruck, als wenn mir etwas fehlen würde. Im Gegenteil. Ich fühlt mich gut, war mit mir und der Welt zufrieden.
    
    Dieser Zustand hielt noch an, als ich in meiner Dachgeschosswohnung ankam. Hier setzte ich mich in den aufgestellten Relaxsessel unter eines der großen Kippfenster, die dem Geschoss ein ateliermäßiges Aussehen verlieh. Der Vormieter hatte die Fenster nebst einem Kaminofen einbauen lassen, dafür aber weniger Miete gezahlt.
    
    Da ich noch keine Zeit gehabt hatte den Ofen in Betrieb zu nehmen, nahm ich es mir für das Wochenende vor. Freundlicherweise hatte der Vormieter im Keller noch einiges an Brennstoff im Keller gelassen, von daher musste ich es nur noch nach oben schleppen. Ich freute mich drauf, hatte mir eine gute Zigarre gekauft, die ich mit einem genauso guten Drink genießen wollte. Auch wenn ich seit Jahren nicht mehr rauchte, hatte ich den Eindruck, als wenn ich ...
    ... es unbedingt haben musste. Ich hatte es mir verdient. Kapitel 6
    
    Auf der Arbeit ging es vorwärts. Die externen Trainer waren auf ihrem Gebiet fähig und kompetent. Zumindest in meiner Gruppe konnten wir spätestens am Donnerstag behaupten, dass wir alles soweit verstanden hatten. Sicher würden noch Fragen aufkommen, denn wie immer gab es bei den einzelnen Fällen etwas, was nicht vorkam und sich erst später zeigen würde. Das war normal und ich hatte es bereits oft erlebt.
    
    Dabei war es gar nicht einfach für mich, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dafür sorgte Karin, die mich teilweise mit Mails überschüttete und Andeutungen machte. Es war nicht zu überlesen, dass sie sich mit Kirsten kurzgeschlossen hatte. Sie hätte sonst bestimmte Andeutungen nicht machen können. Da sie aber keine negative Bemerkungen machte, war das in Ordnung. Dabei hätte ich zu gerne gewusst, was ihr Kirsten erzählt hatte. Vielleicht einen Teil, vielleicht alles. Ich wusste es nicht, konnte nicht erahnen, wie dick sie zueinanderstanden. Da es aber keine Feindschaft zwischen den beiden gab, zumindest was mich betraf, ging ich davon aus, dass ihr Verhältnis untereinander gut war.
    
    Freitagmorgen ging ich dann selber zum Angriff über. Immerhin standen zwei Tage vor mir, ohne dass ich Karin oder Kirsten sehen würde. Sie wohnten nicht in meiner Gegend und außerdem wollte ich Arbeit und Freizeit voneinander trennen. Zumindest versuchte ich es, aber es war nicht in Stein gemeißelt. Gelegenheit macht ...
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