1. Arbeit macht Lust auf mehr!


    Datum: 12.12.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... mit einer strengen Stimme, die einen Einwand oder eine erneute Frage nicht zuließ. Sie drehte sich demonstrativ um und ging aus dem Büroraum, ohne sich umzudrehen.
    
    Wir standen alle einen Moment ratlos herum und es wurde ein Murmeln lauter. Es wurde getuschelt über die undurchsichtige Situation, was nichts brachte, denn niemand im Raum hatte weiterführende Informationen. Also schlurfte ich in den Flur, suchte auf dem Plan meinen Namen und ging zu dem mir zugewiesenen Platz.
    
    Großraumbüro, wenn auch modern eingerichtet. Schreibtisch, Stuhl, zusätzlicher Rollcontainer und ein Bildschirm nebst Tastatur, Rechner unter dem Tisch aufgehängt. Was tut man in einer solchen Situation als Erstes.
    
    Auf den Stuhl setzten, sich diesen soweit einrichten, dass er bequem ist. Natürlich nicht ergonomisch, denn das ist nicht bequem. Danach den Bildschirm einschalten und den Rechner hochfahren. Man ist schließlich neugierig, was für Software aufgespielt ist. Hierüber konnte man vielleicht die neue Aufgabe erkennen.
    
    Leider war das nicht gegeben. Die Benutzeroberfläche war blank geputzt, leuchtete mir jungfräulich entgegen und war bis auf die Betriebsprogramme sauber. Keine spezifische Anwendung. Sofort kochte wieder dieselbe Frage hoch. Was sollten wir hier tun.
    
    Als ich mich erneut im Kreise umsah, blickte ich in dieselben fragenden Gesichter, wie bei der ersten Zusammenkunft. Ähnlich wie ich, hatte alle anderen die Rechner angemacht und ebenfalls festgestellt, dass sie nicht ...
    ... schlauer wurde.
    
    Die ersten Grüppchen bildeten sich und die relative Stille, die zuvor noch geherrscht hatte, wurde durch Unterhaltungen unterbrochen. Auch ich stellte mich zu einer der Gruppen, denn alleine herumzusitzen, war nicht mein Ding.
    
    "Wisst ihr, was wir hier machen sollen?", war die vorherrschende Frage, die ein Kopfschütteln hinter sich herzog. Keiner war darüber informiert. Also kamen die ersten Vermutungen auf den Tisch, die zwar auf keinerlei Wissen beruhten, aber einen wahren Kern beinhalten konnten.
    
    "Ich glaube!", sagte Rolf, ein ehemaliger Kollege von mir, "die wissen das selber nicht.
    
    Wahrscheinlich machen die sich erst jetzt Gedanken darüber, da sie jetzt wissen, wie viele von uns hier angekommen sind, und müssen erst überblicken, welche Tätigkeiten für uns infrage kommen. Die zweite Möglichkeit ist, dass wir hier in einem Leichenzimmer sitzen, das sehr groß ist. Ihr habt selber gesehen, dass die Rechner leer sind. Kein Leben drin. Auch das Internet funktioniert nicht, selbst ein Kartenspiel ist nicht installiert. Die Oberfläche ist blank wie ein Kinderarsch!"
    
    Seine Theorie war nicht von der Hand zu weisen. Selbst der Begriff Leichenzimmer war mir bekannt. Er definierte einen Raum oder Ähnliches, wo man nicht mehr gebrauchte Arbeitnehmer, vorzugsweise Beamte, hinsetzte, für die man keine Verwendung mehr hatte. Sie bekamen keine Arbeit mehr, sollten durch die Langeweile mürbegemacht werden, damit sie ihren Hut nahmen.
    
    Allerdings hatte ich das in ...
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