1. Alter Bulle Teil 11


    Datum: 13.09.2020, Kategorien: Hausfrauen

    ... Scheiße wieder raus. Die Bullshit-Dichte auf Tour würde ich kaum mehr ertragen, ohne dass es schleunigst zum Eklat kommen würde.
    
    Bald verging kaum ein Abend, an dem Simone und ich nicht zumindest eine kurze Facetime-Sitzung abhielten und gemeinsam über die vereinzelten Schwachköpfe in ihrem Team herzogen. Ja, zugegeben, ab und zu mischten sich auch Anzüglichkeiten darunter und wir hatten beide die Hand zwischen den Beinen während wir uns gegenseitig anheizten.
    
    Was dabei nie zur Sprache kam war die Frage, ob sie nach der Tour bei mir aufschlagen würde. Ich traute mich nicht zu fragen, weil ich keinen Druck aufbauen wollte und bei Simone hatte ich den Eindruck, als ob sie noch davor zurückschrecken würde, sich festzulegen. Die Tatsache, dass sie es gewesen war, die den ersten Online-Kontakt aufgenommen hatte und mich immer wieder anrief, stimmte mich allerdings positiv.
    
    So waren die Wochen schnell vorbeigezogen und als mich an dem Morgen nach Jens' Anruf und meinem Notfall-Telefonat mit Julia eine Dankesmail mit dem Foto eines glücklich grinsenden Mädchens mit völlig verklebten Haaren und Wimpern erreichte war ich ganz verblüfft, dass ich sie in der folgenden Woche bereits wieder bei mir haben würde.
    
    Verblüfft und so erfreut, dass ich zugestimmt hatte, sie über die Woche zu mir zu nehmen. Was auch immer mich dabei geritten hatte, ich würde es mit reichlich Nacharbeiten bezahlen müssen. Ein Argument, das meinen Schwanz in keiner Weise beeindruckte.
    
    Zumindest ...
    ... kannte ich die Band die drei Nächte bei mir verbringen würde. Ein ziemlich entspannter Haufen aus vier Kerlen, die immer für einen Spaß zu haben waren und sicherlich nichts dagegen hatten, wenn eine hübsche Maus ihnen die Getränke reichte und das Abendessen servierte. Sie würde ihnen nur nicht zeigen dürfen, wie sehr ihre Kunst sie quälte. Schließlich wollte ich keine schmollenden Kunden und sie waren musikalisch eher heftig unterwegs. Ich grinste bei dem Gedanken, dass ich Julia einfach nur den ganzen Tag ins Studio verbannen musste, falls sie eine echte Strafe verdient hatte.
    
    ————
    
    Das Wetter war immer noch so mild und angenehm, dass ich den Tisch draussen gedeckt hatte, bevor Julia und Jens bei mir ankamen. Die Band würde erst am Montag Morgen eintreffen und so hatten wir den Sonntagabend für uns und ich konnte Julia in Ruhe in Empfang nehmen.
    
    Salat und Brot standen bereit und der Grill glühte vor sich hin. Ich entkorkte eine gute Flasche Rotwein und stellte die gewünschte Flasche Cola für Jens in einen Eiskübel. Ob er das Zeug auch in Frankreich getrunken hatte? Mir schauderte es.
    
    Das Geräusch eines nahenden Wagens riss mich aus meinen Gedanken und ich ging vors Haus um meine Gäste in Empfang zu nehmen. Ich hatte Julia angewiesen, ausnahmsweise einmal nicht nackt aus dem Auto zu steigen, weil ich es langsam und wahrscheinlich quälend für alle Beteiligten angehen lassen wollte. So würde ich etwas Hübsches zum Auspacken haben und Jens und Julia würden schön im eigenen ...
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