Der Harem der Jungfrauen
Datum: 20.09.2020,
Kategorien:
Erstes Mal
... Kaufmann verheiratet werden würdest. Du müsstest alles selbst in Erfahrung bringen. Aber zwei Sachen wären wichtig: Du sagst niemanden, dass du eine Jüdin bist. Sonst wäre es zu offensichtlich, dass wir beide eine Verbindung haben."
„Aber wenn ich denen sage, wie ich heiße, dann muss ich gar nichts sagen. Mein Name zeigt dem Dümmsten, dass ich Jüdin bin."
„Darum wirst du dich ab sofort auch nicht mehr Hadassa nennen, du heißt ab jetzt Esther."
„Esther, was soll das für ein Name sein?"
„Der stammt aus dem Altpersischen und bedeutet Stern. Und er erinnert an Ishtar, der Liebesgöttin im Babylon. Wenn der Großkönig an eine Bettgenossin denkt, dann kann es nicht schaden so zu heißen wie diese Göttin. Und das ist kein Abfall vom Glauben an den Gott unserer Väter, ich nenne mich ja auch nach dem babylonischen Hauptgott Marduk."
Wenige Wochen später gab Esther für ihre Freundinnen ein kleines Fest. Sie würde auswandern nach Jerusalem, so lautete die Sprachregelung, welche sich ihr Cousin ausgedacht hatte. Er würde sie morgen früh zum Palast bringen lassen und hatte schon Vorbereitungen getroffen.
Am Morgen wartete eine Sänfte im Hinterhof mit 4 Trägern auf ihre Passagierin. Esther verabschiedete sich nur kurz von ihrem Cousin, diese Sache hatte ihr Verhältnis doch merklich abgekühlt. Aber Mordechai rechnete mit dem Ehrgeiz seines Mündels. Sie wollte alles so gut machen, wie sie nur konnte. Schon im Schreibunterricht wollte sie die erste sein im ...
... Buchstabierwettbewerb und alle ihre Altersgenossen hinter sich gelassen, weil sie bis spät in die Nacht und dann frühmorgens geübt hatte.
Esther stieg in die Sänfte und verstaute dort die wenigen Habseligkeiten, welche sie mitnehmen wollte. Sie schlug an das Seitenbrett und die Träger nahmen ihre Tätigkeit auf. Esther wusste, dass so ein Tag kommen wird, doch sie hatte immer an ein Hochzeitsfest gedacht und nicht an den Harem des Großkönigs. Aber so hatte ihr Vormund beschlossen und sie hatte sich schließlich darauf eingelassen. Als sie den Hinterhof verließ, erhob sie kurz nochmal die Hand zum Gruß, senkte sie aber dann schnell wieder.
Die Sänfte mit ihrer schönen Fracht wurde im Gartengelände des Palastkomplexes abgestellt. Dort warteten bereits einige schöne, junge Frauen. Das war wohl sowas wie ein Treffpunkt für Bewerberinnen für den königlichen Harem.
Esther stieg aus der Sänfte aus und besah sich die versammelten Frauen, ihre Konkurrenz, an. Da aber alle einen Schleier trugen, konnte sie nicht viel erkennen. Sie hörte aber Akzente von allen Provinzen des persischen Reiches von Ägypten bis nach Nordindien. Es könnte schwierig werden, da waren Frauen mit dem Exotenbonus dabei. Immer mehr Frauen fanden sich ein, bis es knapp dreißig waren.
Vom Palast kam ein kleiner Zug auf die Frauen zu, einige Bewaffnete und andere Männer. Als sie bei den Frauen waren, forderten sie Ruhe ein. Einer der Männer richtete sich an sie: „Frauen, ich bin Hegai, der verantwortliche Eunuch für den Harem ...