1. Süßer Vogel Jugend! Kapitel II


    Datum: 15.10.2020, Kategorien: CMNF

    ... überhaupt interessieren kann versteh ich sowieso nicht“. Und schüttelte verständnislos den Kopf. Ich sah wie er überlegte,
    
    „
    
    Gibt es was unwichtigeres als zu Wissen, in welchem Jahr Adenauer Reichskanzler wurde?“.
    
    Um sicher zu gehen, fragte ich nach:“Adenauer Reichskanzler?“.
    
    „
    
    Ja, sagt blos das wisst ihr nicht“. Und zu Manu gewandt:“Das sollen Gymnasiumschüler sein, da lach ich aber wie eine Hex. Die haben dich dumme Pute doch angelogen, naja mit dir kann mans halt machen“.
    
    „
    
    Doch, entschuldige bitte, es stimmt Adenauer war ja Reichskanzler, habs nur vergessen“,sagte ich und zu Sven gewandt:“Er hat recht Sven“.
    
    „
    
    Ja, er weiß viel, … aber wann war das nochmal?“. Wir schauten ihn fragend an.
    
    „
    
    Was?“.
    
    „
    
    Wir überlegen, wann Adenauer Kanzler des deutschen Reiches war?“.
    
    „
    
    Ach so ja das... äh nach dem Krieg, da wos hier die vier Bestattungszonen gab“.
    
    „
    
    Bestattungszonen?“, fragte ich.
    
    „
    
    Ja“. Er lachte wieder zu Manu hin und schüttelte seinen Kopf.
    
    „
    
    Das sind aber zwei echte Idioten, die wissen ja überhaupt nichts“. Und zu uns:“Lasst mich in Ruhe, ich bin nicht euer Lehrer“.
    
    „
    
    Difficile est saturam non scribere“ ,
    
    (es ist schwierig, darüber keine Satire zu schreiben),
    
    bemerkte Sven.
    
    „
    
    et non credidistis ei“,
    
    (das glaubt uns niemand),
    
    antwortete ich.
    
    „
    
    Was redet ihr da, was ist das für eine Sprache?“
    
    „
    
    Yoruba“ schwindelte Sven.
    
    „
    
    Eigentlich Ede Yoruba“, korrigierte ich ...
    ... ihn.
    
    „
    
    Stimmt, entschuldige bitte“.
    
    „
    
    Wollt ihr mich verarschen oder was, da müsst ihr aber früher aufstehen. So eine Sprache gibt’s nicht“.
    
    Sven: „Ipse homo est stultus“.
    
    (er ist ein dummer Mann),
    
    „
    
    quod est verum sine mendacio“,
    
    (das ist wahr und keine Lüge),
    
    bestätigte ich.
    
    „
    
    Schluss jetzt mit diesem Affentheater. Wir sind hier in Deutschland und hier redet man deutsch, versteht ihr?“. Manu wollte etwas zu ihm sagen, aber er fuhr sie an:“ Sei Du still“, und zu uns gewandt:“ Nur weil ihr auf ein sogenanntes Gymnasium geht, denkt ihr ihr seid was besseres.... Du hast mich vorhin doch gefragt was ich arbeite, ja ich arbeite im Gegensatz zu euch zwei Schmarotzern, ich bin Gebäudereiniger von Beruf“. Er schaute uns an.
    
    „
    
    Ihre Eltern müssen irrsinnig sein vor Stolz“,bewunderte Sven ihn und ich konnte es nicht mehr halten, mein Lachen. Manu schaute mich ernst an und schüttelte leicht den Kopf, lach bitte nicht sollte das heißen. Er brauchte einige Sekunden, bis die Bedeutung dieser Worte ihn vollständig erreichten und entschied dann, dies war eine Beleidigung gewesen.
    
    „
    
    Bürschchen, Du brauchst wohl mal wieder was hinter die Ohren und wenn dein Vater zu blöde dafür ist, muss ichs eben machen“. Er stand auf, ich schüttete ihm mein fast volles Bierglas ins Gesicht und schrie Sven zu: „Lauf “. Und rannte selber auch los, aber Hans-Peter kam immer näher. Am Eingang der Kleingärtneranlage stellten eben zwei Rocker ihre Maschinen ab und ich rief ...
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