Auf der Suche
Datum: 17.12.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... Holz vor der Hütte konnte sie also schon einmal nicht haben, dachte sich Max. Sein Blick wanderte unauffällig tiefer, über den blauen wadenlangen Rock und blieb an den Stiefeln hängen. 'Typ kalte Füße', konstatierte Max, denn für Stiefel, und seien sie auch noch so dünn, war es eigentlich zu warm.
"Wenn sie beim Ausziehen der Dinger Hilfe brauchen, ich erkläre mich gerne dazu bereit", strahlte er die Fremde an.
"Das hätten sie wohl gerne!", fauchte sie zurück.
So eine dämliche Anmache. Hatte der das nötig? So schlecht sah er doch gar nicht aus. 'Wenn es sich nicht gerade um einen Sitzriesen handelte, sollte er in etwa meine Größe haben', schätzte sie und blickte auf seine Schuhe. 'Sauber. Schon mal ein Pluspunkt.' Offenes Hemd, farblich passend zur Jeans, keine abstehenden Ohren. Auf den ersten Blick sympathisch.
"Ja", bestätigte Max, "ich helfe, wo ich kann. Die meisten Frauen haben es gerne, wenn man ihnen beim Ausziehen hilft. Äh, der Stiefel, meine ich."
"Ja, schon klar. Was sind sie? Stiefel-, Leder- oder Fußfetischist?"
"Ah, die Dame kennt sich aus. Weder noch. Ich finde nur ..."
"Dass ich zu blöd bin, mir die Schuhe auszuziehen. Geben sie sich keine Mühe, ich hab schon bessere Anmachen gehört."
"Nicht von mir. Gestatten, Max."
"Sie geben wohl auch nicht auf?"
"Wollen wir das nicht bei einer Tasse Kaffee besprechen?"
"Womöglich bei Starbucks oder so, ja? Auf keinen Fall."
Sie sparte sich die Erklärung, Max konnte sie sich auch so ...
... denken. Seiner Ansicht nach bräuchte es diese überteuerten Umweltverbrecher für Leute, die zu dämlich sind, sich ihren Kaffee selbst zu kochen, jedenfalls nicht geben.
"Ich dachte eher an ein nettes Café. Vielleicht bei einem Stück Kuchen?"
"Mmmh", überlegte sie. "Sie haben Glück. Ich gehöre nicht zu den Mäuschen, die nach jedem Salatblatt auf die Waage rennen. Kuchen hört sich gut an. Wann und wo?"
"Wie wäre es mit jetzt?"
"Einverstanden. Aber machen sie sich keine Hoffnungen. Danach ziehe ich mir meine Stiefel alleine aus."
"Wie sie wollen. Aber machen sie mich nicht dafür verantwortlich, wenn der Absatz abbricht oder die Hexe zuschlägt. Ich kann nicht mehr, als meine Hilfe anbieten."
"Und ich kann nicht mehr als 'Danke nein' sagen. Gehen wir trotzdem?"
Sie gingen. Nicht nur einmal. Essen, Kino, Disco, Park, das volle Programm. Erst beim sechsten Treffen ließ sich Lea küssen. Max hatte es schon vorher versucht, war aber mehrfach gescheitert.
"Ich hab einen Freund", ließ sie ihn wissen. "Gib mir Zeit, ich möchte keine Affäre parallel."
Da sie ihre Freizeit aber immer mehr mit Max verbrachte, ahnte der betreffende Kollege recht schnell, was los war, machte eine Szene und verschwand aus ihrem Privatleben. Lea erzählte zunächst nichts davon, wollte ein wenig zur Ruhe kommen. Heute der und morgen der war nicht so ganz ihr Ding. Was zwar nicht 100%ig stimmte, doch davon später. Max ahnte jedenfalls nichts von den komplizierten Verhältnissen. Er wähnte sich ...