1. Dienstgemahl


    Datum: 04.11.2020, Kategorien: Hausfrauen

    ... bringt."
    
    „Ein Teil seiner Wirkung kommt wohl daher, dass er lustig ist und ein tolles Lächeln hat. Darüber hinaus sieht er gut aus, ist attraktiv und kleidet sich körperbetont. Manchmal schaue ich mir die Frauen im Erste-Team an und es scheint, als wären sie von ihm hypnotisiert und fragen sich, wie weit er gehen würde, um den Verkauf zu erzielen."
    
    Minerva lachte.
    
    „Ich denke, er wäre bereit, den Deal im Bett zu verhandeln. Er ist zwar verheiratet, aber wie gesagt, er ist total amoralisch."
    
    „Beeindruckend!"
    
    „Natürlich geht er nicht soweit, solange mein Boss ihn von der Polizei beobachten lässt. Das bin ich."
    
    Sie lachte wieder.
    
    „Wie alt ist er eigentlich?" Wollte ich wissen.
    
    „Ich habe ihn nie gefragt, aber ich schätze, er ist mindestens zehn Jahre jünger als wir."
    
    **************
    
    Nach diesem Gespräch hörte ich immer genauer zu, wenn sein Name auftauchte, was fast jeden Tag der Fall war. Sie schienen viel Zeit miteinander zu verbringen und sie freute sich weiterhin über die unverschämten Dinge, die er sagte und tat. Als ich die Geschichten hörte, reagerte ich genau gegenteilig. Je mehr sie ihn mochte, desto weniger mochte ich ihn.
    
    Die Dinge spitzten sich in jener Nacht zu, in der sie ihn als ihren Dienstgemahl bezeichnete.
    
    „Was redest du?"
    
    „Hast schon von einem Dienstgemahl oder einer Dienstgemahlin gehört?"
    
    „Nein."
    
    „Soeiner ist wie dein richtiger Ehemann, nur bei der Arbeit."
    
    „Ich hoffe, ich habe das, was du gerade gesagt hast, ...
    ... falsch verstanden."
    
    „Bring deine Gedanken aus der Gosse. Ich meine, man versteht und unterstützt einander, kann über alles reden, ohne sich Sorgen zu machen und hält sich gegenseitig immer den Rücken frei. Er ist jemand, auf den man zählen kann, wenn emotionale Unterstützung gefordert ist. Da gibt es eine echte Intimität in der Beziehung in jedem Bereich außer dem physischen."
    
    „Wenn ihr so intim miteinander seid, was hält euch davon ab, körperlich zu werden?"
    
    „Meinst du das ernst? Was ist so schwer zu verstehen? Ein Dienstgemahl ist kein Liebhaber. Er würde dir den Betrug ausreden, wenn du ihm jemals sagen würdest, dass du dich zu jemandem hingezogen fühlst. Er will das Beste für dich, genau wie dein privater Ehemann."
    
    „Wer hat dir das alles erklärt, Dieter?"
    
    „Nein. Johanna aus unserem Team wies darauf hin, dass Dieter und ich beruflich verheiratet wären."
    
    „Das gefällt mir nicht."
    
    „Es gibt keinen Grund, warum du dich bedroht fühlen solltest."
    
    „Ich fühle mich nicht bedroht", log ich.
    
    „Um Dieter musst du dir keine Sorgen machen. Tatsächlich mag und respektiert er dich. Er steht immer für dich ein."
    
    „Ich habe den Typen noch nie getroffen, also wie soll er mich respektieren? Wie steht er für mich ein, wenn ich nicht einmal da bin?"
    
    „Wenn ich ihm von unseren Reibereien erzähle, steht er immer auf deiner Seite."
    
    „Was?"
    
    „Ich meine, was auch immer ich über dich sage, dann sagt er mir immer, ich solle dankbar sein, dass ich einen so liebevollen, ...
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