1. The Beautiful Black Bull


    Datum: 19.12.2020, Kategorien: Verschiedene Rassen

    ... help?",hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir von der anderen Seite der Hecke fragen. Überrascht drehte ich mich um und sah in das Gesicht eines großen, eines sehr großen und sehr kräftig aussehenden Mannes. Er stand in einem Kapuzenpulli und Jogginghose auf dem Nachbargrundstück und blickte mich freundlich an. Der Ausdruck in seiner Miene wirkte ähnlich wollwollend und zugewandt, wie der warme Klang seiner dunkel dröhnenden Stimme. Unter seinem knotigen, grauschwarzen Haar, leuchteten weiße Augäpfel aus einer rabenschwarzen Haut heraus. Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals einen so pechschwarzen Menschen in natura gesehen zu haben.
    
    Die Worte meiner Frau, vom gestrigen Abend, kamen mir wieder in den Sinn und ich folgerte, dass dies der Flüchtling aus Gamba in Äthiopien sein musste. Der größte und schwärzeste Mann, den Nicole je gesehen hatte und ich stellte fest, dass dies keine Übertreibung war. Er wies mit seinem ausgesteckten Arm in weitem Bogen, auf meinen Garten und wiederholte seine Frage.
    
    „Do you need help? I can do this!"
    
    Meine Augen folgten seiner weiträumigen Geste und mir war klar, dass er die Abertausenden Blätter meinte, die braun und rottend auf dem Rasen lagen.
    
    „Well,... why do you want to help me?"
    
    „I like to work in the garden.",antwortete er mit starkem, afrikanisch klingenden Akzent, welcher einige seiner Silben, zu teils gestauchtem und teils gedehntem Kauderwelsch mutieren ließ. Schließlich streckte er mir eine radkappengroße ...
    ... Pranke entgegen.
    
    „My Name is Aman."
    
    Ich zögerte erst, diesem Schrank von einem Mann näher zu kommen, doch sein Gesicht wirkte vertrauenswürdig, genau wie seine Stimme und so legte ich die paar Schritte in Richtung Hecke zurück. Seine kräftigen, langen Finger packten mit einer urtümlichen Kraft zu und wickelten sich wie Baumwurzeln um meine Hand. Er war unglaublich stark und vital. Aus der Nähe schätzte ich ihn auf circa Mitte vierzig und somit war er gute zehn Jahre älter als ich. Ein breites Grinsen spaltete sein Gesicht und seine Zähne leuchteten wie Elfenbein zwischen den dunklen, wulstigen Lippen. Er taxierte mich mit einem sehr wachen, intelligent wirkenden Blick.
    
    „My Name is Frank",erklärte ich in einem betont freundlichen Tonfall und blickte fasziniert auf seine schwarze Gesichtshaut, deren Oberfläche wie poliertes Ebenholz schimmerte, so als hätte er sich gerade eingecremt.
    
    „Your wife is teaching me. And to give something in respond, I would love to help you both with this things. Seems that you have a lot to do! It's a big garden."
    
    Das kam zwar überraschend, aber er hatte recht. Der Garten war groß und es gab einen Arsch voll Arbeit, die erledigt werden musste. Der Grund für seinen Wunsch zu helfen, war einleuchtend und es schien so, als würde sich das Ehrenamt meiner Frau tatsächlich in einer wohlwollenden, nachbarschaftlichen Beziehung verzinsen.
    
    „Well Aman,... than be my guest!" Ich gab ihm zu verstehen, dass er zur Vordertür kommen sollte und ...
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