Das Refugium Teil 2 - Kapitel 02
Datum: 20.12.2020,
Kategorien:
Inzest / Tabu
... sagte Sandy, und schlug verlegen die Augen nieder, „aber es war kein Mann. Es war eine Frau. Ich habe sie immer geliebt. Heimlich. Ich habe mich aber nie getraut, es ihr zu sagen."
Die Neuigkeit verschlug Lisa vollends die Sprache. Ihre Schwester, eine Lesbe. Wer hätte das gedacht. Lange sagte keine der beiden Frauen etwas. Dann gewann Lisas Neugier die Oberhand. Was kümmerte sie die sexuelle Orientierung ihrer Schwester, und sich zu Frauen hingezogen zu fühlen war vor dem großen Crash schließlich längst kein Stigma mehr gewesen. Man konnte es trotz, und hin und wieder sogar wegen einer solchen Veranlagung weit bringen.
„Wer war es denn, wer war die Glückliche?"
Sandy zierte sich. „Das kann ich dir nicht sagen, du kanntest sie gut. Ich schäme mich so."
„Und hast du es ihr echt niemals gesagt? Nie eine Andeutung gemacht?"
„Nein, ich habe mich nicht getraut. Und außerdem stand sie, glaube ich, nur auf Männer."
„Das ist bitter", Lisa wusste nicht, ob sie nun Mitleid haben oder ihre Schwester auslachen sollte.
„Ich hatte schon befürchtet, dass ich Manfred irgendwann teilen müsste, er hat nämlich schon ein Auge auf Dich geworfen. Aber jetzt fürchte ich, das ist nicht das, was du willst?". In Lisas Augen stand schon wieder dieses spöttische Funkeln.
„Nein,", sagte Sandy, „die ich will, und die ich immer schon wollte, solange ich denken kann, das bist du."
Lisa verschluckte sich und prustete einen Rest ihres Drinks quer durch den Raum. Sie meine, sich ...
... verhört zu haben. Angesichts von Sandys ernstem Blick, der starr und ängstlich auf sie gerichtet war, wurde Lisa aber schnell klar, dass sie richtig gehört und Sandy keinen Witz gemacht hatte.
„Du willst ... mich?". Lisa war so überrascht, dass sie kaum ein Wort herausbrachte.
„Ja, dich", sagte Sandy einfach, und verstummte. Warum nur hatte sie das gesagt? Vielleicht war es der Alkohol gewesen, vielleicht ihre Situation im Refugium, oder Verzweiflung und Eifersucht als sie erfahren hatte, dass Lisa jetzt einen festen Liebhaber hatte? Natürlich hatte Sandy von Lisas Eskapaden in den USA gewusst, aber da war sie weit weg gewesen. Manfred dagegen schlief gerade eine Tür weiter, das war entschieden zu nah, um es zu ignorieren.
Andererseits war Sandy auch erleichtert. Jetzt war es endlich heraus, das Geheimnis, das sie so viele Jahre in sich verborgen mit sich herumgetragen hatte. Es fühlte sich befreiend an, dass Lisa endlich Bescheid wusste, wie es um ihre Gefühle stand.
Leider sah Sandy auch, dass ihr Zusammenleben ab sofort nicht unwesentlich komplizierter würde.
„Ja, und nun, wie hast du dir das vorgestellt? Ich liebe dich natürlich auch, aber halt eher so wie man eine Schwester liebt, also nicht so wie du mich ..." Lisa fehlten die Worte, sie war immer noch so überrascht von Sandys Geständnis, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.
Sandy beschloss, dass es nun sowieso keine Rolle mehr spielte, und sagte es ihr gerade heraus.
„Ich wünsche mir, dass ...