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Der Club der jungen Dichterinnen 03
Datum: 28.12.2020, Kategorien: Erstes Mal
... Bereich des Möglichen. Das Leben ist kein Hollywood-Film. Aber es gab dann ja noch andere Frauen." „Erzähl!" Er zögert und sein Blick verrät, dass er ins Träumen kommt. „Amelie bin ich auf einem Flohmarkt begegnet. Das erste Zusammentreffen, war wirklich ein Zusammentreffen und wäre reif gewesen für einen Kitschroman oder einen sentimentalen Liebesfilm.", er muss grinsen und seine Augen beginnen zu leuchten. „Komm, bitte, lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!" „Also ich war auf dem Flohmarkt unterwegs. Ich mag diese Märkte, wenn es nicht zu billiger Trödel ist. Ich suchte nach einer schönen, großen Teekanne -- und plötzlich sah ich sie." „Die Traumfrau?" „Nein, die gerade nicht, so ist es ja passiert. Ich sah diese wunderschöne Teekanne, eilte zu dem Stand hin, alles war auf bunten Tüchern auf dem Boden ausgebreitet. Ich bückte mich hinunter, um die Kanne genauer anzuschauen. Und dabei bin ich mit ihr mit dem Kopf zusammen gestoßen. Sie war auch von der Kanne fasziniert, hatte mich genauso wenig wahrgenommen, wie ich sie und deshalb ist es passiert. Wir erhoben uns, alle beiden rieben wir unseren Köpfe und schauten uns an. Ich hätte es nie geglaubt, wenn ich es in diesem Moment nicht selbst erlebt hätte -- so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, Kribbeln im Bauch, weiche Knie und bei ihr genauso. Ich kann gar nicht mehr sagen, ob sie hübsch war, für mich war sie in dem Moment die attraktivste Frau, die ich je gesehen hatte. Unseren ...
... ersten Dialog werde ich nie vergessen: ,Wunderschön!' - ,Ja, wunderschön!' - ,Die Teekanne.' - ,Ja klar, die Teekanne.' - ,Möchtest du sie kaufen.' - ,Wenn du sie nicht willst, sie würde mir schon sehr gefallen.' ,Warte!', sagte ich und wendete mich zum verblüfften Händler. ,Bitte packen sie mit die Kanne nett ein!' Der Händler gab sich dann wirklich Mühe und reichte mir das Paket, ich gab ihm das Geld und drehte mich zu ihr um, die immer noch so dastand, wie nach unserem Zusammenstoß. ,Darf ich sie dir schenken?' ,Ich soll nichts von fremden Männern annehmen', sie grinste, ,hat meine Mutter mir eingebläut. Aber wenn du mit zu mir kommst, ich dir einen Tee kochen darf, dann lerne ich dich ja ein wenig kennen und wenn du dann kein fremder Mann mehr bist ...'. Ich hätte sie am liebsten umarmt, fest an mich gedrückt. Stattdessen lachte ich mit ihr und nickte ihr zu. Erst beim Fußmarsch zu ihrer Wohnung hatte ich Gelegenheit ihre Erscheinung gebührend zu würdigen. Sie trug ein beigefarbenes Wollkleid, oben eng geschnitten und unten lang mit starkem Faltenwurf. Es hätte aus viel früheren Zeiten stammen können und wer weiß, vielleicht hatte sie es auf irgendeinem Flohmarkt ergattert. Darüber trug sie eine ärmelloses Strickjacke, die auch aus der Zeit gefallen zu sein schien und aus Wolle in vielerlei Naturfarben gearbeitet war. Ihre Sandalen waren aus Lederriemen gefertigt und ließen ihre wunderschönen Füße erkennen. Ich war auf eine Traumfrau aus dem 19-ten ...