1. Das Koma


    Datum: 02.01.2021, Kategorien: Romantisch

    ... dass das ein wirrer Ex-Kollege wäre. An dem Abend habe ich, als ich auf seinem Laptop Recherchen gemacht habe - meinen hatte zu dem Zeitpunkt Melanie genutzt - beim Öffnen des Verzeichnisses eine Serie Nathalie 1-18 gesehen. Er hat nichts geleugnet, sondern hat nur gesagt, dass er das braucht.
    
    Dann war er weg."
    
    Ich schaue sie an: "Hat er jemals ...", jetzt stocke ich.
    
    "Nein", antwortet sie schnell.
    
    Maria hat Melanie fest umschlungen und ich habe Veronika in den Arm genommen.
    
    "Ich habe nie etwas geahnt."
    
    Und ich rege mich auf, dass meine Frau mich betrogen hat. Diese Form von Doppelleben ist ne ganz andere Liga.
    
    "Hat die Polizei die Bilder oder das Laptop?"
    
    Veronika schaut mich verwirrt an: "Nein? Das Laptop steht oben in seinem Büro. Da war nach seinem Tod keiner mehr. Zwei seiner Partner wollten sich einmal umsehen, doch das habe ich verhindern können."
    
    Wir liegen später in ihrem Bett und sie hat sich an mich gekuschelt. Die Bilder haben mich so geschockt, dass sich der kleine Markus gar nicht erst traut, Leistungen einzufordern.
    
    "Kannst du dir vorstellen", sagt sie auf einmal, "wie beschmutzt ich mich fühle? Jedes Mal, wenn ich an ihn oder an Sex denke, kommen die Bilder hoch."
    
    Sie umarmt mich: "Das gestern war das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass ich mich komplett fallen lassen konnte."
    
    Ich küsse sie in den Nacken: "Das ist schön. Rede mit mir, wie du es magst und wann und wir bekommen das hin."
    
    "Mhh", höre ich nur noch, dann ...
    ... schweigt sie eine Weile.
    
    Irgendwann murmelt sie nur noch etwas und ich höre sie danach gleichmäßig atmen.
    
    Und jetzt liege ich hier neben einer Frau, die vermutlich ein genau so verkorkstes Gefühlssystem wie ich habe. Aber vielleicht ist das ja normal, dass sich Menschen mit kaputten Geschichten finden und man nur hoffen kann, sich aus dem Sog zu befreien.
    
    Mit diesen und anderen Gedanken befasse ich mich und schlafe irgendwann ein.
    
    Tag 15
    
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    Ich wache auf, weil irgendetwas fehlt. Veronika ist nicht da.
    
    Ich springe auf. Man gut, dass ich so viel Training in den letzten Tagen gemacht habe.
    
    In Franziskas Zimmer ist auch keiner, aus Melanies Zimmer höre ich Stöhnen, ich vermute, dass die beiden hier auch nicht sind.
    
    Unten in der Küche ist keiner, aber ich sehe eine Liege im Garten, auf der Veronika und Franziska sitzen und sich unterhalten.
    
    Leise gehe ich in den Garten und höre zu: "Warum warst du heute Morgen so traurig?"
    
    "Ach weißt du, mein Spatz, bevor ihr gekommen seid, hatte ich eine schwere Zeit und war oft traurig.
    
    Jetzt bist du ja hier und dein Papa und das ist sehr schön."
    
    "Und warum bist du dann traurig?"
    
    "Weißt du, wenn dein Papa wieder gesund ist, dann wollt ihr bestimmt wieder in eure Wohnung und dann können wir uns nicht mehr jeden Tag sehen."
    
    "Ach Veronika", sagt meine Kleine dann ernst: "Mein Papa mag dich auch, das hat er gesagt, oder?"
    
    Veronika nickt, verblüfft von der Ernsthaftigkeit von Franziska.
    
    "Ich ...
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