1. Frei - nur ich


    Datum: 14.01.2021, Kategorien: Schamsituation

    Frei, nur ich
    
    Das erste Mal erlebte ich jenes Gefühl der ursprünglichen Freiheit, als ich mich an einem Morgen einfach so, wie ich war, in die Fluten stürzte. Der kleine See war meist nicht kalt, nach den Sommernächten. Auch nicht lauwarm, genau wie die Luft, das Gras, der Sand und der sanfte Wind, kaum merklich, doch so, wie die Haut an meinem Körper mit allem eins war, was mich umgab. So spürte ich das Wasser überall, es umspülte meinen Körper und es hüllte ihn ein, ohne ein fremdes Stück Stoff.
    
    Wie damals, ganz früher, fühlte ich eine Unbeschwertheit. Wie ich als kleines Kind, mein Körper der eines Mädchens, ohne alles, was später folgte.
    
    Das ging auch nun, mit meinem erwachsenen Körper. Solange ich allein war, solange mich niemand sah. Für diese Momente war ich schwerelos, an meinem Busen war kein Gewicht, ich spürte keine Reize der Erregung. Meine Brustwarzen waren keine Nippel, mein Busen keine Titten, mein Schoß keine schlüpfrige Mumu oder Möse. Alles war mein Körper und alles war in sich eins und frei. - Ich wusste, dass andere Leute sich auch bald an den See legen und hier baden würden. Ich schwamm noch in Richtung Ufer, da sah ich die ersten zwei, drei Leute sich auf der Wiese niederlassen. Es ist ein Gefühl wie "Augen zu und durch!" Ich bin noch nicht alt, Ende 20, und war schon nackt vor Ex-Freunden, in Duschen, bei Ärzten. Was sollte ich verbergen, hier ist FKK erlaubt, genau wie auch Textil. Doch ich bin nicht frei in meiner Nacktheit vor anderen, ...
    ... auch nicht gemeinsam. Wie stieg ich nun aus dem See, um wenige Meter weiter zu meinen Sachen zu gehen, die auf der Wiese im etwas höher gewachsenen Gras lagen? Augen zu und durch - aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine andere, junge Frau im dunklen Zweiteiler, dazu ihren Freund, sie gingen in Richtung Wasser. Ich sah auch einen Mann, alleine, etwas älter, der sich hüllenlos auf sein Handtuch setzte. Und zwei Frauen, laut lachend, eine dick und mit mächtigem, gebräunten Busen. Sie nannte die andere "Sandra". - Ich atmete durch, zögerte nicht, erhob mich entschlossen aus dem Wasser. Niemand treibt mich, den kürzesten Weg möglichst schnell zu gehen. Doch es war das erste Mal, dass ich nicht aus der Sauna, aus der Dusche, aus dem Schlafzimmer ging, sondern aus einem See stieg, den ich auch in Badesachen hätte betreten können. Ich könnte den Gedanken "schau, die will sich zeigen..." nicht zulassen. Ich habe da Komplexe. So frei mich das Wasser umspült und die Luft mich jedes Fleckchen atmen lässt. Ein Mann, ein lieber Freund kann mir das Gefühl geben, ich sexy, seine Begierde, wie er mich will, komplett und einfach so. Nun aber tue ich, als wäre ich allein und müsste zeitig gehen. Ich will so tun und ich denke nicht darüber nach, ob es auch so aussieht. Vermutlich schaue ich auf den Boden, während ich die vielleicht zwanzig Meter zu meinem Platz gehe. Ich will es beschreiben, denn es ist zwar unangenehm, in den wenigen Momenten. Aber ich denke immer wieder daran. Diese Gedanken sind ...
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