Frei - nur ich
Datum: 14.01.2021,
Kategorien:
Schamsituation
... nicht soweit, mit Freunden und Bekannten textilfrei zu baden. Nun, alleine bin ich natürlich nicht locker, vor allem, wenn die meisten hier Kinder, Paare oder eben zu zweit sind. So kann ich mit niemandem herumalbern, während ich mich abtrockne und anziehe. Da ich trotz der nach außen getragenen Souveränität einfach schnell in meine Klamotten will, muss ich noch Po und Schoß abtrocknen und das ist peinlich, doch ich will mich dafür nicht hinhocken oder sonstwie verstecken, das sähe nach Schamgefühl aus. Gerade in diesem Moment ruft jemand etwas in der Ferne, fast zeitgleich lachen und gröhlen Sandra und die Dicke über einen tollen Spruch. Weiter, sage ich, ich will nicht zögern, also trockne, reibe ich die Feuchtigkeit von meinen Poren dort, wo niemand hingucken soll, wie ungelenk ich mich dabei bewege. Oh mein Gott, nun kann ich mich anziehen. Stimmen, Gelächter, Jauchzen. Die meinen nicht mich, niemand muss mir zugesehen haben, und wenn, dann nur, weil ich es so eilig zu haben scheine. Po und zwischen den Beinen, peinlich, dort was zu berühren, wie beim alleine duschen, so intim. Es war vergleichbar damit, als würde ich in voller Bekleidung in den strömenden Regen müssen, würde bis auf Haut und Haar durchnässt, anstatt mich frei und sauber zu trocknen. Ich möchte jetzt natürlich nach Hause, denn was soll ich hier noch, mit meinen Komplexen? Doch einmal belohne ich mich noch, dieses "geschafft!" Gefühl, aber vielleicht auch nur, um den lockeren Schein zu wahren. Ich nehme ...
... mein Handtuch in die rechte Hand, stelle mich bewusst und gerade hin, noch hüllenlos, so, dass der sanfte Luftzug mich von allen Seiten berühren kann. Meine Haut ist trocken, ich fühle die Frische der Luft. Ich traue mich, die letzten Wassertropfen von meiner Schoßgegend zu wischen. Ich höre keine lauten Stimmen, alles ist irgendwie ok. Ansehen will ich trotzdem niemanden, der mir entgegenkommt. -
Ich schreibe über wenige Momente so ausführlich. Ich habe mir vorgenommen, öfters hüllenlos zu baden, auch sich dazu mit anderen zu verabreden, denn es ist einfach zu schön, wenn man nur sich und den Körper spürt und an nichts weiter denkt. Das Schamgefühl wird zurückgehen, so wie auch, wenn ich öffentlich dusche, oder mit meinen Partnern.
Ich habe Komplexe. Es sind doch nichts weiter als ein paar Schritte. Vermutlich schaue ich auf den Boden, während ich die vielleicht zwanzig Meter zu meinem Platz gehe. Ich will es beschreiben, denn es ist zwar unangenehm, in den wenigen Momenten. Aber ich denke immer wieder daran. Diese Gedanken sind wie ein Sog, vielleicht auch wie ein Zwang... und ich habe schon oft darüber nachgedacht, was dahinter steckt. Ob es die Sehnsucht nach einem perfekten Körper ist, ob ich angeschaut, angestarrt, angegafft und bewundert werden will? Oder, ob ich genau das spüren will, was ich immer spüre, wenn mich Personen nackt sehen, mit denen ich keine intimen Dinge tue. Will ich das - will ich angegafft, aber nicht bewundert, sondern beäugt werden? Kichern, ...