1. Wenn das Ende den Anfang löscht


    Datum: 15.01.2021, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... Miniaturen bekannter griechischer Bauwerke. Mit einer winzigen Akropolis in den Händen sehe ich unauffällig dabei zu, wie der Hut schließlich wieder auf seinen ursprünglichen Platz zurückwandert und die Mädchen weitergehen.
    
    Nicht einmal bin ich heute schon mit einer anderen Person kollidiert, habe Entgegenkommende angerempelt und eben erst aus Versehen fast ein ganzes Regal mit Sportschuhen umgeworfen. Zu sehr bin ich auf die Drei konzentriert, zu groß ist meine Angst, sie könnten in einem unbeobachteten Moment in einer der vielen Seitengassen verschwinden und dann unauffindbar bleiben.
    
    Eine von ihnen macht plötzlich auf dem Absatz kehrt, lässt ihre beiden Freundinnen einfach stehen und eilt wieder zurück. Sie nimmt dem Hut aus dem Regal, schiebt ihn über ihr schwarzes, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenem Haar und reicht dem Verkäufer eine Fünf-Euro-Note. Das riesige Ding auf ihrem Kopf mit einer Hand festhaltend stürmt sie wieder zurück und alle zusammen gackern wie eine Horde aufgescheuchter Hühner.
    
    Ich bin unvermittelt stehengeblieben, wische mir ein paar Schweißtropfen von der Stirn und warte geduldig, bis sich der kleine Trupp wieder in Bewegung setzt. Wenn das Mädchen den Hut auf dem Kopf behält, dann bietet der mir wenigsten ein weithin sichtbares Zeichen und die Möglichkeit, diskreteren Abstand zu halten.
    
    Vielleicht sollte ich jetzt auch mal den Umstand aufklären, WARUM ich mich überhaupt hier befinde und die Drei verfolge. Ich bin kein verkappter ...
    ... Perverser, kein Stalker oder Voyeur. Zwei der drei Mädchen kenne ich überhaupt nicht. Bis zum Einchecken im Hotel und einer diskreten Zahlung an den jungen Mann an der Rezeption für ein paar Informationen waren mir nicht einmal ihre Namen bekannt. Sie spielen keinerlei Rolle und sind im Prinzip nichts weiter als Statisten, die sich rein zufällig ins Bild gedrängt haben, weil sie diesen Urlaub zur Feier des abgeschlossenen Abiturs zusammen mit Valentina verbringen.
    
    Das dritte Mädchen hingegen ist das Produkt einer kurzen, aber intensiven Affäre, die nun schon neunzehn Jahre zurückliegt.
    
    Valentina ist meine Tochter!
    
    Bis vor annähernd fünf Jahren hatte ich nicht einmal einen blassen Schimmer von ihrer Existenz. Ein "dummer" Zufall in Form des Wiedersehens mit einer alten gemeinsamen Freundin, die sich - absichtlich oder nicht - verplapperte, stellte von einen Tag auf den anderen mein Leben auf den Kopf. Die Kontaktdaten von Valentinas Mutter waren in Zeiten von Google & Co. schnell herausgefunden und schon am nächsten Tag bestätigte sie mir die ungeheuerliche Tatsache mit in Tränen aufgelösten Stimme: Ich war seit dreizehn Jahren Vater einer Tochter von der ich nichts wusste!
    
    „Toni ich flehe dich an!" heulte sie. „Lassen wir Valentina in dem Glauben, dass ihr Vater noch vor ihrer Geburt gestorben ist. Ich habe dich niemals um einen Cent für das Mädchen gebeten. Du hattest keinerlei Verpflichtungen uns beiden gegenüber. Jetzt die Wahrheit zu hören, würde sie kaputt ...
«1234...45»