1. Was eine Frau unbedingt braucht.


    Datum: 19.01.2021, Kategorien: Erstes Mal

    ... darüber nachzudenken, denn der Fremde kam zurück. Nicht mehr nackt, sondern mit einem Morgenmantel bekleidet. Er setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel und schaute sie unverwandt an.
    
    „Du bist keine Professionelle." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Sandra wollte protestieren, aber dazu kam sie gar nicht. „Warum tust du das?", fragte der Mann weiter.
    
    „Und warum du?", entgegnete Sandra, „Mich anstarren, mich einladen, mich berühren!?" Ihr Widerspruchsgeist war geweckt, so einfach wollte sie sich nicht geschlagen geben. „Sehe ich aus wie eine Nutte, oder nimmst du dir immer einfach so, was du haben möchtest?"
    
    „Oh, die Lady möchte diskutieren!" Seine rauchige Stimme klang ironisch. „Ja, ich nehme mir was ich möchte. Und ich bezahle in der Regel dafür. Geh jetzt!"
    
    Es klang wie ein Befehl. Sandra wollte nicht mehr widersprechen. Wozu auch. Sie stand auf und knöpfte den Mantel zu. Plötzlich verstand sie Tante Anneliese. So ein Pelz schenkte vieles, auch Geborgenheit. Sandra verließ das Zimmer. Erst als sie auf den Fahrstuhl wartete, begannen ihre Knie unkontrolliert zu zittern. Sie blickte an sich herab und sah eine Laufmasche unter dem Mantelsaum hervor kriechen.
    
    Der Aufzug kam. Ein Hotelboy stieg aus und machte vor ihr eine artige kleine Verbeugung.
    
    „Darf ich sie zu Nr. 520 zurückbegleiten?", fragte er, „Sie haben dort eine Kleinigkeit vergessen."
    
    Dieser verdammte Pelzmantel hatte sie in diese Lage gebracht... Sie verdrängte die Erinnerung daran ...
    ... und folgte dem junge Mann zurück zu dem Zimmer, dessen Tür sie vor wenigen Augenblicken hinter sich geschlossen hatte. Der Hotelpage klopfte, ließ er ihr den Vortritt und ging. Sandra blieb an der Tür stehen. Sie wollte nicht ein Minute länger bleiben als nötig.
    
    „Was habe ich vergessen?"
    
    „Mir deinen Namen zu sagen." Der Mann saß in der Sofaecke. Er war vollständig angezogen.
    
    „Ich heiße Sandra. Warum willst du das wissen?" Sie biss sich auf die Lippe, in dieser Situation hätte sie nicht ihren richtigen Namen nennen sollen. Doch jetzt war es zu spät.
    
    Der Mann murmelte ihren Namen einige Male vor sich hin, plötzlich abwesend. Dieser Umschwung war ihr nicht geheuer. Schnell drehte sie sich zur Tür.
    
    „Bleib!" Wieder war da dieser Befehlston, dem sie, ohne es zu wollen, gehorchen musste. Der Fremde kam auf sie zu und schloss die Tür.
    
    „Hast du Angst vor mir?" Seine Stimme klang immer noch rau, aber der spöttische Unterton war daraus verschwunden. Sandra nickte wie ein kleines Mädchen. Der Mann lachte leise.
    
    „Komm, mache es dir bequem. Möchtest du etwas trinken oder essen?"
    
    Sandra wollte nichts, nur ausruhen. Von den Aufregungen der letzten Stunde fühlte sie sich plötzlich erschöpft. Gehorsam ließ sie sich zum Bett führen. Der Mann knöpfte den Mantel auf, streifte ihn von ihren Schultern und breitete ihn auf dem Bett aus und zeigte wortlos darauf. Sofort begann Sandra sich hinzulegen. Sie hatte mit einem Male Angst vor sich selbst, davor wie sehr es ihr gefiel ...
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