1. Was eine Frau unbedingt braucht.


    Datum: 19.01.2021, Kategorien: Erstes Mal

    ... überaus gepflegten Hände auf Sandras glatten, braunen Handrücken und tätschelte ihn sacht.
    
    „Ja, deine Mutter. Sie wollte immer nur das Beste für dich. Dabei hatte sie davon überhaupt keine Ahnung. Sie hat mich nie gemocht, kleinbürgerlich wie sie nun mal war. Wir waren bestimmt die unterschiedlichsten eineiigen Zwillinge in der Geschichte der Menschheit. Und wenn ich an meine Schwester denke, so besaß sie oft nicht den geringsten Krümel Verständnis oder Einfühlungsvermögen. Deine Eltern haben über mich immer die Nase gerümpft und sich über meine Vergangenheit mokiert. Ich durfte kaum mit dir reden. Ich solle dich nicht verderben, haben sie immer gesagt. Dabei bist du etwas Besonderes. Schade, dass du in die Fußstapfen deiner Mutter getreten bist und diesen langweiligen Spießer Dirk geheiratet hast."
    
    „Aber Tante Anneliese...", Sandra wollte das Gesicht wahren und aufbegehren. Doch die alte Dame sprach schon weiter.
    
    „Verzeih mir die ehrlichen Worte, Kindchen. Du weißt, dass sie wahr sind. Oder?" Die Frage blieb unbeantwortet in der Luft hängen. „Meine irdischen Tage sind bald gezählt. Da lügt man nicht mehr. Ich will ja in den Himmel kommen." Tante Anneliese kicherte, „Auf jeden Fall kann ich dem lieben Gott so viele Geschichten erzählen, dass er vergisst mich in die Hölle zu schicken." Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. „Reich mir mal die Fotoalben herüber. Wenn du möchtest, erzähle ich dir jetzt ein paar Storys über mich, die du noch nicht kennst. So sagt man ...
    ... doch heute, nicht wahr?"
    
    Es wurde ein langer Nachmittag. Sandra erfuhr Dinge über ihre Tante, die sie nie vermutet hätte. Die Erzählungen schienen irgendetwas in ihr berührt und angestoßen zu haben.
    
    Als Sandra endlich nach Hause kam, saß Dirk schon im Wohnzimmer und wartete auf sie.
    
    „Was hast du denn so lange bei deiner komischen Tante gemacht?"
    
    Sandra erwiderte ein paar belanglosen Sätzen, obwohl ihr Kopfkino von den aufregenden Bildern, die die Geschichten ihrer Tante ausgelöst hatten, gehörig Kapriolen schlug.
    
    Wie hatte es Tante Anneliese ausgedrückt? Sie hätte einfach nur gelebt, verliebt in das Leben, ohne Kompromisse versucht sie selbst zu sein, authentisch, und sich selbst treu zu sein. Davon konnte sie Dirk natürlich nichts erzählen. Sein Verständnis für solche Extravaganzen hielt sich in Grenzen.
    
    Das Glänzen in ihren Augen schien ihm allerdings zu gefallen. Später im Bett schob er sich an sie heran, legte eine Hand auf ihre Brust und küsste sie erregt auf den Mund. Dann war alles so wie immer. Sandra täuschte eine gewisse Beteiligung vor, während Dirk sich auf und ab bewegte. Nach ein paar Minuten entlud er sich mit lautem Stöhnen. Sie tauschten noch ein paar flüchtige Zärtlichkeiten, kurz darauf schlief ihr Mann ein.
    
    Hatte sie es je gemocht wie sie sich liebten? Oder war der Sex mit Dirk früher besser gewesen?
    
    Wo war die Liebe geblieben, wo die Leidenschaft? Oder hatte sie sich das alles nur eingebildet?
    
    „Ach Kindchen, mach es dir nicht so ...
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