1. Polyamorie 04 - Kapitel 04-06


    Datum: 28.03.2021, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Rückflug-Tickets. Der Leichnam würde dann rechtzeitig am Flughafen sein, um mit uns zurückzukehren.
    
    Marie und Yasi hörten mir während des Telefonats aufmerksam zu. Beide sahen nachdenklich und traurig aus. Als ich auflegte, stand Marie auf und ging wieder in das Zweibett-Zimmer. Ich wollte gerade hinterher, als Yasi aufstand und mir ein Zeichen gab, dass sie sich darum kümmern würde.
    
    Probleme nicht immer selber lösen. Andere können auch helfen. Ich hatte verstanden.
    
    Ich ging ins Schlafzimmer, mein Koffer war schnell gepackt. Beim Zusammensuchen fand ich allerdings einen Lederslip. Der musste Julia gehört haben. Ich hielt ihn in den Händen und stellte sie mir darin vor. Sie war wunderschön und hatte eine dominante Ausstrahlung. In meiner Fantasie hatte sie die Reitgerte von Lisa in der Hand und schlug damit auf den Tisch.
    
    „Gib dir mehr Mühe. Meine Kleine braucht dich!"
    
    Ich schreckte aus der Fantasie auf. Mit dem Slip in der Hand ging ich hinüber zu Yasi und Marie.
    
    „Den hier habe ich im Schlafzimmer gefunden, der muss Julia gehört haben", sagte ich beim Hereinkommen und hielt den Lederslip in die Höhe.
    
    Beide erstarrten in ihren Bewegungen und sahen zu mir rüber. Yasi fing sich als Erste: „Gib her, ich packe gerade die restlichen Sachen in ihren Koffer!"
    
    Ich reichte ihr den Slip und erkannte, dass beide rote Augen hatten. Sie mussten auch an Julia gedacht haben.
    
    „Wie weit seid ihr?", fragte ich.
    
    „Nur noch Julias Sachen aus dem Bad", antwortete ...
    ... Yasi. Marie schniefte und legte ihre neue Korsage sorgfältig in den Koffer. Ich stellte mich hinter sie und hielt sie an den Schultern. „Die hätte Juls bestimmt gefallen", versuchte ich sie aufzumuntern.
    
    „Eher nicht, sie mochte kein Orange. Schwarz und weiß waren ihre Farben. Orange erinnerte sie immer an Notfälle im Krankenhaus", erklärte mir Marie.
    
    „Dir steht es aber. Die Farbe ist deine Farbe. Darin siehst du wie ein kleiner Tiger aus. Das hat was", meinte Yasi und legte Julias Kulturbeutel in den Koffer.
    
    Marie grinste. Ihr gefiel die Vorstellung, unser ‚kleiner Tiger' zu sein. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, ging zu Yasi und gab ihr auch einen, schon allein als Dank für die Hilfe mit Marie.
    
    Als ich aus dem Zimmer ging, bemerkte ich zum Spaß: „Dann werde ich heute Abend also zwei Wildkatzen im Bett haben. Scharfe Sache."
    
    In meinem Rücken hörte ich die beiden kichern.
    
    Am Abend saßen wir zum ersten Mal in der Lounge und ließen den Fernseher laufen. Ich zappte durch die Kanäle und fand nur Nachrichten oder Musik. Die heimischen Sitcoms oder Filme waren für uns zu anstrengend zu verfolgen. Unterdessen feilten und lackierten sich Marie und Yasi die Nägel. Yasi machte das ohnehin bei jeder Gelegenheit. Ihre wunderschönen Fingernägel waren für mich immer ein Blickfang. Offenbar hatte sie Marie damit angesteckt.
    
    Da ich morgens schon früh aufgestanden war, wurde ich nach einer Weile müde und ging ins Schlafzimmer. Ich wusste, dass meine Frauen es nicht lange ...
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