1. Die Mitte des Universums Ch. 059


    Datum: 05.04.2021, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... es war ja nur ein Rollenspiel.
    
    Mein Herz klopfte dennoch höher; zum einen, weil das Rollenspiel an sich schon aufregend war -- hoffentlich würde sie nicht vom Personal erwischt werden! -- zum anderen war ich voller Vorfreude auf die Stunde danach im Hotel. Komischerweise fühlte ich mich aber auch ein wenig schlecht, einen jungen Menschen wegen eines kleinen Delikts zu erpressen, aber Tina hatte ja meine Idee für das Rollenspiel offenbar geil gefunden und es sich ausdrücklich gewünscht.
    
    Es waren wirklich kaum Leute beim Einkaufen; ich sah nur eine Angestellte, die Regale auffüllte. Sie grüßte mich, da ich schon seit sechseinhalb Jahren hier Stammkunde war, obwohl ich mittlerweile ab und zu mal ‚fremdging' und den neuen Supermarkt auf der grünen Wiese aufsuchte, weil dort die Auswahl an ausländischen Lebensmitteln grösser war. Ich ließ mich von Regalreihe zu Regalreihe treiben und sah irgendwann Tina, wie sie vor dem Süßigkeitenregal verstohlen nach rechts und links schaute und überlegte.
    
    Ich tat natürlich erst einmal so, als ob ich mich nicht für sie interessierte, obwohl sie so schön war, dass ich meinen Blick kaum wenden konnte. Ich wartete am Ende der Regalreihe um die Ecke und holte mein Telefon heraus, um zumindest so zu tun, als würde ich sie filmen. Dann trat ich dennoch langsam näher an sie heran und sah ab und zu unauffällig zu ihr hin.
    
    Sie hatte das natürlich bemerkt und leer, wie der Markt gerade war, würde sie natürlich sich nichts in die Tasche ...
    ... stecken, solange der einzige andere Kunde neben ihr stand. So ging ich wieder um die Ecke, wo ich allerdings bemerkte, dass ich Tina im Spiegel über der Tür zum Warenlager sehen konnte. Ich behielt sie im Auge und begann, sie im Spiegel zu filmen. Da sie sich nun allein wähnte, steckte sie sich flink ein kleines Päckchen in die Hosentasche -- und dann gleich noch etwas. Vom Personal hatte das sicher niemand bemerkt, und ich sah auch keine Überwachungskameras. Wäre ich Kaufhausdetektiv gewesen, hätte ich Tina, die stets prim und proper aussah, auch nicht auf Verdacht verfolgt.
    
    Um die Choreografie voranzutreiben, trat ich aus dem Schatten des benachbarten Ganges heraus und lief langsam auf Tina zu, die erschrak, als sie mich sah. Ich lächelte sardonisch, während ich auf sie zuging, und sie blickte mich mit geweiteten Augen an.
    
    „Na, Frollein," sagte ich auf Vietnamesisch, „was hast Du Dir denn gerade in die Tasche gesteckt?!"
    
    „Nichts," erwiderte sie auf English leise und errötete.
    
    „Ich hab's aber gesehen. Da im Spiegel," fügte ich noch an, mit dem Kinn rüber von mir weg zeigend.
    
    Nach einigem Zögern zog sie ein Kit-Kat aus der Hosentasche und legte es wieder ins Regal zurück. Sie dachte wohl, dass ich es dabei belassen würde. Aber ich konnte noch die Umrisse einer Tafel Schokolade in ihrer Hosentasche ahnen. Tinas Busen bebte leicht, und sie strich sich mit einer Hand ihr verschwitztes Haar aus der Stirn.
    
    „Sorry," sagte sie leise.
    
    „Na, und was ist mit der Tafel ...
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