1. Schwimmen belebt Körper und Geist


    Datum: 18.04.2021, Kategorien: Romantisch

    Treffpunkt war der Rathausparkplatz. Voller Erwartung hielt Martino Ausschau. Obwohl Claudine noch ein gutes Stück entfernt war, konnte er sie zwischen den vielen Menschen in der Fußgängerzone, die sich an den Rathausplatz anschloss, ausmachen. Claudine war größer gewachsen als die meisten Frauen und die dunkelblonden Haare fielen verspielt über ihre Schultern. Sie trug eine dottergelbe Bluse mit Blümchen drauf, dazu Jeans und strahlte schon von weitem die jugendliche Frische aus, die Martino an ihr so schätzte. Über der Schulter schwang im Takt ihrer Schritte eine bunte Patchwork-Tasche. Ihre mädchenhafte Erscheinung wurde noch unterstrichen durch die flachen Schnürschuhe und den leichten, agilen Schritt.
    
    Eine flüchtige Umarmung zur Begrüßung. Die beiden hatten sich über die Jahre aus den Augen verloren. Als sie noch im Teenageralter waren, hatten sie eine Zeit füreinander geschwärmt. Jetzt hatten sie sich auf der Teilnehmerliste für den Fachkongress zum Thema Lebenswissenschaften wiedergefunden und sich am späten Nachmittag des Vorabends verabredet, um ein wenig über die vergangenen Zeiten zu plaudern.
    
    Claudines Vorschlag, sich ein Eis zu holen und dann durch den nahegelegenen Stadtpark zu schlendern, traf bei Martino auf offene Ohren. Sowieso hätte er ihr keinen Wunsch abgeschlagen. Wie elektrisiert war er von ihrer Erscheinung. All die vergangenen Jahre schienen zurückgespult. All seine Zuneigung zu ihr war wie mit einem Donnerschlag wieder da. Ihre Stimme, ihre ...
    ... Bewegungen und ihre grün blitzenden Augen waren ihm so vertraut, als wären sie nie getrennte Wege gegangen.
    
    Martino entschied sich für Zitrone und Erdbeere, Claudine stand die Lust eher nach tropischen Früchten. Sie setzen sich an einen Bachlauf, der den Park durchzog. Von einer Treppe aus konnten sie ihre bloßen Füße im Wassergraben kühlen.
    
    Claudine plauderte über ihren Alltag als Leiterin eines Labors und die interessanten Versuche, die sie dort im Rahmen verschiedener Forschungsaufträge durchführte.
    
    Martino bewunderte ihren langen Beine und wie sie ihre nackten Zehen durch das Wasser bewegte, ohne sich darum zu kümmern, dass ihre Hosenbeine am Ende schon ganz durchtränkt waren. Er erzählte von seiner Tätigkeit als Bioinformatiker und wie spannend er es findet, an der Schnittstelle zwischen der Informatik und den Life Sciences zu agieren.
    
    "Kann ich mal von deinem Erdbeereis probieren?", fragte sie, wohl um Martinos weitere Fachausführungen zu bremsen, "das wird immer hochgelobt."
    
    "Sehr gern", erwiderte Martino und hielt ihr seine Waffel entgegen. Claudine beugte sich vor und ihre Zunge leckte über die Erdbeerkugel, während sie mit Martino Blickkontakt hielt und was diesen daran erinnerte, dass er sie eigentlich gerne abgeknutscht hätte.
    
    "Und schmeckt es nach Erdbeeren?", fragte Martino stattdessen.
    
    "Ja, nach ganz frischen", befand Claudine. In Martinos Augen war sie noch das junge Mädchen aus Schulzeiten. Erstaunlich war auch ihre helle, sehr glatte Haut ...
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