Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 12 – Die Geburtstagsfeier
Datum: 19.04.2021,
Kategorien:
Schamsituation
... erklären. Es wäre lieb, wenn Du ihr nichts davon erzählst, okay?“
Inês nickte. Soll ich das jetzt normal finden, oder ist er doch nur ein Arschloch? Warum ist er nicht ehrlich zu Julia? „Darf ich trotzdem fragen, wer das war?“
„Das war Tanja.“
Inês fiel ein, dass Nadine diese Tanja auf der Herfahrt erwähnt hatte. „Auch eine Ex-Schülerin von Dir, oder?“
„Ja, Abi-Jahrgang 1998. Ist eine gute Freundin von mir.“ Dabei beließ er es. Er stieß sich vom Türrahmen ab und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Inês zuckte in seinem Rücken nur verwundert die Schultern und ging hinunter in die Küche.
Nachdem er geduscht hatte, setzte er sich zu ihr. Inês reichte ihm einen Kaffee und erzählte ihm von Nadines Angebot, nach Ibiza zu reisen. Er machte keine Anstalten, sie ihrerseits nach Istrien einzuladen. Stattdessen glich er nüchtern die Daten ab.
„In zehn Tagen fahren Julia und ich los. Du könntest weiter hier bleiben, wenn Du willst. Allerdings ohne den Volvo.“
„Klar.“ Sie dachte: Mit dem Auto also, nicht mit dem Flugzeug? Da hätte man theoretisch ja auch zu dritt fahren können.
„Oder Du fliegst nach Ibiza. Ist ja etwa die gleiche Zeit.“
„Ja.“ Inês war längst entschlossen. Sie würde natürlich nicht hierbleiben.
„Und wenn Ihr beide aus Istrien wieder kommt?“ fragte sie.
„Tja, dann haben wir noch ein paar Tage hier, und dann ist das Sommermädchen Julia frei. Sie wird vermutlich zu ihren Eltern zurückziehen. Und Du? Zu Nadine?“
Jetzt wusste Inês, was Nadine ...
... mit ´bindungsunfähig´ gemeint hatte. „Ja, vielleicht. Mal sehen.“ Sie stand auf und schenkte ihm Kaffee nach.
„Hübsches Outfit übrigens. Nur ungewohnt.“ meinte er grinsend.
„Danke! Mir ist es heute zu kühl. - Ich glaube, ich gehe mal rüber zu Mel und Jonas.“
Es war zwecklos, mit ihm weiter zu reden. Sie nahm sich vor, die nächsten zehn Tage einfach zu genießen und danach vielleicht wirklich nach Ibiza zu fahren. Und dann, so hoffte sie, mit Julia weiterleben zu können. Am besten gemeinsam bei Nadine in Berlin. Dann wären sie dort eben zu sechst… Und York kam ihr plötzlich noch viel mehr wie ein feiner Kerl vor. So im direkten Vergleich.
Da kehrte Julia heim. Nichtsahnend warf sie sich Michael um den Hals. Aufgeregt erzählte sie, während sie ihren Pulli und ihre Shorts ablegte, wie schön es in der Therme gewesen sei, wen sie dort alles getroffen und kennen gelernt habe – Weber selbst und auch Daniela Bodenhain, einen netten älteren Herrn aus Japan, ein Pärchen, Patrick und Alexandra aus Festenwalde, die mal Michaels Schüler gewesen seien und bei deren Hochzeit er wohl einst gewesen sein soll.
Sie gingen zu dritt ins Bett. Inês war zunächst zögerlich, aber dann erinnerte sie sich an ihren Vorsatz, die Zeit in Weeslow maximal genießen zu wollen, und dazu gehörten nicht nur Julias Zärtlichkeiten, sondern auch Michaels lustspendende Künste. Und er konnte schon wieder, und wie! Diesmal kümmerte er sich gewissenhaft und sehr ausgiebig um ihr kleines Arschlöchlein, das ...