Die Anhalterin
Datum: 12.10.2018,
Kategorien:
Schamsituation
... herausgestreckt hatte. Nun wand sie sich hin und her, der Karton wanderte nach oben und flog schließlich zur Seite. Ich traute meinen Augen nicht. In der einsetzenden Dämmerung hier auf dem schattigen Waldweg konnten einem die Dinge schon verändert vorkommen.
Die junge Frau war splitternackt. Barfuß und wie Gott sie geschaffen hatte, kam sie zögernd auf mich zu, ein Zögern, das ich nur zu gut verstand. Ich hatte gewiss nichts Bedrohliches an mir, doch ich war ein Mann, und diese Figur hätte meine Aufmerksamkeit, und mehr, sogar dann erregt, wenn sie in einem Wintermantel gesteckt hätte. Sie war etwa so groß wie ich. Ihr blondes Haar fiel glatt über die Schultern und reichte bis fast zur Hüfte. Ihre Proportionen waren einfach ... sensationell. Lange, schlanke Beine, ein betontes, doch nicht ausladendes Becken, eine schmale Taille und ein Paar kräftig entwickelte Brüste, die eine der hiesigen Charantais-Melonen neidisch gemacht hätten. Ich muss ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt haben und konnte nur hoffen, dass sie angesichts ihres Äußeren Verständnis dafür hatte.
Dann stand sie direkt vor mir und ich zwang meinen Blick, mich auf ihr Gesicht zu konzentrieren, und meine Miene zu einem Lächeln.
"Hallo!" sagte ich. "Ich bin Robert. Das ist meine Frau, Tina."
"Hallo," antwortete sie leise, ohne einen Namen zu nennen.
"Sie ... ähm ... haben offenbar ziemlich wenig Gepäck!"
Auf den schwachen Scherz antwortete sie nur mit einem leichten Nicken, das von einem ...
... Aufzucken von Verzweiflung begleitet wurde.
"Steigen Sie doch erstmal ein!" schlug ich vor und trat zu Seite. Die Sitzlehne hatte ich schon nach vorn geklappt. Mit einiger Mühe schob sich die junge, nackte Frau nach hinten.
"Um Gottes Willen! Was ist denn mit Ihnen passiert?" fragte meine Frau nach einer kurzen Begrüßung. Die Anhalterin brach in Schluchzen aus.
Ich hockte mich wieder auf meinen Platz und fuhr los, verzweifelt gegen die Versuchung ankämpfend, den Rückspiegel umzuschwenken. Dass hier etwas nicht in Ordnung war, war klar. Tröstend legte meine Frau den Arm um die Schultern der jungen Frau, die sich willig gegen sie lehnte.
Dann erfuhren wir in Bruchstücken die Vorgeschichte. Julia ... so hieß unser Gast ... war mit ihrem Freund in die Gegend gekommen. Sie zelteten auf einem nahe gelegenen Campingplatz und hatten wie wir den einsamen Strand zum Nacktbaden genutzt. Sie waren schon zwei Wochen da, als es immer häufiger Streit gab, anscheinend immer nur wegen Kleinigkeiten. Heute schien alles zuerst in Ordnung, doch dann am Strand hatte ihr Freund plötzlich wegen eines vergessenen Brots einen Riesenkrach vom Zaun gebrochen. Um dem Gezeter auszuweichen, war sie baden gegangen. Da eine kleine Düne die Sicht auf ihren Lagerplatz versperrte, hatte sie nicht sehen können, dass ihr Freund mit sämtlichen Sachen verschwand. Auf einer wilden Müllkippe hatte sie später zu ihrem Glück den Karton gefunden; splitternackt zu trampen oder gar den weiten Weg zum Ort ...