The Beautiful Black Bull 05
Datum: 21.05.2021,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
29. September 2021
Dienstag 19:20 Uhr
- Nicole -
Es war ein aufwühlendes Gefühl, das mich die wenigen Meter bis zur Straße begleitete. Als ich am Ende unsrer Auffahrt angekommen war, blickte ich durch das Zwielicht der Abenddämmerung nach rechts die Richtung, in der es zu Bianka ging und nach links die Richtung, die mir einen weiteren tiefen Atemzug abnötigte. Mein kleiner Glücksbringer hatte für mich gewählt. Ich wusste nicht, was ich von dieser Entscheidung halten sollte. Doch ich war seit je her immer ein karma- und schicksalsgläubiger Mensch gewesen. Daher folgte ich dem Rat meines kleinen goldenen Anhängers und bog nach links ab.
Erregung, Angst, Zweifel und Sehnsucht wetteiferten um die Vorherrschaft. Meine Knie waren ganz weich, als ich den kurzen Laufsteg aus Betonplatten bis zum Eingang der Scheunenvilla entlang schritt. Der steinerne Weg war mit Unkraut überwuchert. Unsicher huschten meine Augen den gelben Klinker im Erdgeschoss entlang. In der Mitte befand sich eine schwere Holztür, von der grüne Farbe in rauen Mengen abblätterte. Links daneben war ein kleines Fenster aus buntem Ornamentglas in die Hauswand eingelassen. Es wirkte altbacken. Der Giebel war fensterlos und mit braun gestrichenem Holz verkleidet, das an den Enden bereits zu rotten begonnen hatte. Es war nicht möglich in das Haus hinein zu gucken.
Ich wusste nicht, was mich hinter jener abgewetzten Tür erwarten würde. Dieses „Nichtwissen" war auf eigentümliche Weise erregend, doch es ...
... ängstigte mich auch. Ich hob den Zeigefinger und sah meinen gelben Zwinkersmiley in Richtung Türglocke schweben. Dann zögerte ich. Die Zweifel setzten mir zu. War es nicht doch besser umzudrehen und Bianka zu besuchen? Oder einfach die Stunde für einen ausgedehnten Spaziergang zu nutzen, anstatt dieses fremde Haus zu betreten?
Ein paar schnelle, tiefe Atemzüge zirkulierten durch meinen Brustkorb. Ein aufkommender Schwindel verwischte die Zweifel. Ich stützte mich am Mauerwerk ab, atmete wieder ruhiger und spürte das verheißungsvolle Kribbeln längst vergangener Tage in meinem Bauch. Langsam kippte mein Blick hinüber zu unserem Haus, dessen Front fast vollständig hinter Forsythien, Sommerflieder und Rhododendron verschwand. Sehnsucht überkam mich und begann an mir zu zerren. Sie drängte mich zurück in die Arme meines Mannes, zurück in ein geregeltes, bodenständiges Leben. Zurück zu meiner Tochter. Zurück zu den beiden Menschen, die ich so sehr liebte. Weg von jener Vergangenheit, die über einen zeitlichen Bogen von neun Jahren ihre Klauen nach mir ausstreckte.
Doch gleichzeitig sehnte ich mich auch danach, dass jene weit entfernte Zeit voller erotischer Abenteuer eine Renaissance in Gestallt meines hübschen afrikanischen Bulls erfuhr. Alles in mir kribbelte, wenn ich an Amans kolossalen und rabenschwarzen Körper dachte. Der Gedanke an ihn trieb mir unvermittelt seine Aromen auf die Zunge. Als wäre es ein Reflex, hoben sich meine Finger unter meine Nasenspitze. Ich sog den ...