1. Die Naturistin


    Datum: 08.01.2019, Kategorien: An– und Ausgezogen,

    ... ich so acht war, haben sie sich scheiden lassen. Und dann von heute auf morgen lebte sie es auch wieder aus.“ Mia schenkte mir wieder ihr warmes Lächeln. Ich hatte sie irgendwie bereits ins Herz geschlossen. „Wo macht ihr denn FKK?“ Oh nein, doofe Frage. Doch sie antwortete trocken: „Eigentlich überall. Am See, am Strand, zu Hause, im Garten.“ Ich riss die Augen auf. „Zu Hause und im Garten?“ Sie lachte laut. „Jupp.“ „Und was sagen die Nachbarn?“ Sie erzählte mir, dass sie auf einem kleinen Resthof außerhalb des Dorfes lebte. „Und dort sind nur zwei Häuser. In dem anderen wohnt eine ältere Frau. Aber die stört das nicht, dass wir dort nackt rumlaufen. Kommune halt.“ Wieder lachte sie. Die laufen zu Hause nackt rum. Krass! Ich war baff. Zugleich wuchs mein Interesse an Mias Leben.
    
    „Wie alt bist du eigentlich ?“, fragte ich
    
    „19“
    
    „Arbeitest du hier ?“
    
    „Ne, ich fange im Herbst mein Soziologiestudium in Berlin an.“
    
    „Ich wohne auch in Berlin.“
    
    „Wohnst du allein?“, wollte Mia wissen.
    
    „Ja. Habe mich vor kurzem von meinem Freund getrennt.“
    
    „Das tut mir leid.“
    
    „Hast du denn schon eine Wohnung in Berlin ?“
    
    „Ich wohne in einer WG mit zwei Frauen.“
    
    „Naja, dann wird dir das Nacktsein ja fehlen.“
    
    „Die Frauen sind auch Naturistinnen und leben deshalb zu Hause auch nackt.“
    
    „Das ist ja toll“, entgegnete ich.
    
    So plauderten wir noch eine ganze Weile und Mia erzählte mir weiter vollkommen offen viele Sachen über sich und ihr FKK-Dasein. Ich war ...
    ... fasziniert. Irgendwann fragte sie plötzlich schüchtern klingend, ob wir uns vielleicht wieder treffen wollten. Ich brauchte nicht nachzudenken, antwortete sofort mit „Ja, sehr gern“. Ich mochte Mia. Und ich mochte ihr Nacktsein. Plötzlich wurde Mia ganz kleinlaut mit der Bemerkung, dass sie nur sehr wenige Freunde hätte, weil sie halt anders sei. Und dass sie sich bisher noch nie jemanden so geöffnet hätte wie mir. Ich schaute sie an und hatte das Gefühl, dass wir schon jetzt echte Freundinnen waren. Mia schaute auf meine Uhr: „Oh, ich muss los. Wann sehen wir uns?“ Ich nickte. „Ich kann dir meine Handynummer geben, habe aber nichts zum Schreiben dabei.“ Ich dachte nach. Wenn sie mit mir zusammen am See langgeht, könnten wir kurz bei Biggi ran und dann hätte sie meine Nummer. Das schlug ich ihr vor und so taten wir das dann auch. Ich zog mir schnell meine Short über und mein Top. Die Schuhe lies ich aus. Mia hatte schließlich auch keine mit. Den Rest stopfte ich in meine Tasche. „Fertig“ sagte ich. Mia stand auf, nahm sich ihr Handtuch und ihr Kleid und wollte losgehen. „Ähm – wenn es dich nicht stört, würde ich gerne noch ein wenig nackt bleiben.“ Ich riss die Augen auf. „Äh ja, meinetwegen schon. Und wenn dich jemand sieht.“ Sie zuckte mit den Schulter. „Ist mir total egal. Echt jetzt. Ich ziehe mir eigentlich nur was an, wenn es unbedingt sein muss.“ Mit diesen Worten gingen wir los, direkt am See entlang. Vorbei an der großen Badestelle, wo einige Besucher Mia verblüfft anstarrten. ...
«12...567...16»