1. Floor und der Teufel der Lust - 2/4


    Datum: 17.06.2021, Kategorien: BDSM

    ... ihm blind und weiß, dass er alles Unheil von mir abhalten möchte. Aber wann ist der Moment gekommen, ab dem er meine Sicherheit nicht mehr allein gewährleisten kann? Ab wann muss ich auch auf Glück und Schicksal vertrauen?
    
    Es ist beruhigend, dass mir beides bislang wohlgesonnen ist. Aber ist es nicht Kamikaze darauf zu vertrauen, dass es so bleibt? Die Situation auf der Brüstung war mehr als grenzwertig. Mein Kopf mit seiner Ratio hat mich mit Warnsignalen bombardiert und zur Flucht gepeitscht. Das triefend heiße Ding zwischen meinen Schenkeln hat aber alles Mahnen übertönt und geschrien: „BESORGS MIR!" Wie es ausgegangen ist, habe ich dir bereits geschildert. Ich sag es ja: „Ich befürchte, ich bin fotzengesteuert!"
    
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    Floor rollte sich stöhnend von der Seite auf den Rücken. Ihr Körper begann zu beben und ihre Arme schüttelten sich, als hätte sie eine zu scharfe Chili auf einer Pizza erwischt. Das langanhaltende UUUUUUUUHHH!", das aus ihrem Mund drang, hätte zur Jalapeños-Theorie passen können. Tatsächlich war es aber einem heranfliegenden Orgasmus geschuldet. Ihm durfte sie sich nicht hingeben. Ihre linke Hand zerrte die rechte zwischen den Schenkeln hervor. Gerade noch rechtzeitig, bevor es zu spät gewesen wäre.
    
    Wie oft hatte sie sich heute schon an diese Schwelle bugsiert? Sie wusste es nicht mehr! Fatalerweise hatte sie im Lustrausch auch irgendwann das Zählen vergessen. Was sollte sie heute in ihr Tagebuch schreiben? Gedanklich spürte sie bereits die ...
    ... ungnädigen Stockhiebe, die ihr als Strafe bevorstanden. Es war ihre Pflicht für Kieran, die exakte Anzahl der „Unvollendeten" festzuhalten. Strichliste führen, wäre eine nützliche Hilfe gewesen. Das war aber nicht passiert. Eine Schätzung kam einer Lüge gleich und stand somit nicht zur Diskussion.
    
    Wenn Floors Herr etwas nicht duldete, dann war es belogen zu werden. Zu ihrem Glück musste er sie aus diesem Grund auch noch nie bestrafen. Vor langer Zeit schon hatte er sie unmissverständlich über die Konsequenzen in Kenntnis gesetzt:
    
    „Solltest du mich jemals belügen oder hintergehen und ich es herausfinden, mach dich auf was gefasst. Glaub mir: Das, was ich dann mit dir tue, willst du nicht erleben. Wirklich nicht!" Was er sagte, klang nicht nach einem gut gemeinten Rat. Es war definitiv eine Drohung, die er ihr gemacht hatte. Kierans starrer Blick und der Tonfall seiner Stimme verliehen dieser Warnung die notwendige Glaubhaftigkeit.
    
    Von diesen beängstigenden Gedanken wollte sich Floor wieder ablenken. Ihr Blick fiel auf eine Schachtel, die ihr Kieran gestern überreicht hatte.
    
    „Das ist für deine Stunde „X" morgen Nacht. Ich hoffe, du hast sie noch auf dem Schirm.", erklärte er.
    
    Als hätte Floor je vergessen können, was ihr bald bevorstand. Weiß Gott! Darum musste sich Kieran wirklich nicht sorgen. Kindliche Vorfreude auf die Weihnachtsbescherung war nichts gegen ihr lüsternes Kopfkino. Es ließ die tollsten Vermutungen aufkommen, mit was ihr Herr sie wohl zu beschenken ...
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