Black Wedding - Kapitel 5
Datum: 06.07.2021,
Kategorien:
Schamsituation
Black Wedding
Kapitel 5
„Hat es einen Grund, dass du dir jetzt gerade euer Hochzeitsalbum anschaust?“
Maria kuschelt sich wieder zu Jo auf die Couch. Es ist angenehm warm und beide sehen keinen Anlass, sich etwas überzuziehen.
Jo fühlt sich ein wenig ertappt. „Vielleicht muss ich mein schlechtes Gewissen ein wenig triggern?“
„Hast Du eins?“
„Du nicht?“
Die Hochzeit sollte Mitte Mai stattfinden. Bei der Frage, wo die Trauung vorgenommen werden sollte, wurde kurzzeitig die subversive Idee geäußert, man könne ja zum Schein in eine Kirche eintreten, um sich eine feierliche Zeremonie in einer Kirche zu erschleichen, und gleich darauf wieder verworfen. Um die Amtsstube des Standesamtes kam man wohl nicht herum. Dafür musste für die Feier ein möglichst altes Schloss her. Ausgerechnet Mark, der jetzt öfter mit bei ihnen im Salon saß, kannte die richtige Location.
Hatte Simon die Silvesterparty schon akribisch geplant, so lief er jetzt zu Höchstform auf. Mitte März nahmen Melly und Maria Jo mit in ihr Zimmer und machten ernste Gesichter. Melly fing an: "Jo, pass auf, wir haben beide beschlossen, vorab mit dir zu reden, obwohl Simon eine Überraschung daraus machen will. Simon hat mit uns besprochen, wie er sich die Hochzeit vorstellt. Und auch wie seine Braut aussehen sollte. Das Kleid wird nicht das Problem sein, auch wenn du das, wenn es nach ihm geht, mit verbundenen Augen anprobieren sollst.
"Ist das sonst nicht umgekehrt? Da darf doch der Bräutigam das ...
... Kleid vorab nicht sehen, oder?", lachte Jo.
"Bei anderen vielleicht", erwiderte Maria schief grinsend. Melly fuhr fort: "Er hat auch ganz genaue Vorstellungen, wie deine Haare zu dem Kleid aussehen sollen."
"Nicht schon wieder der Undercut!", stöhnte Jo.
"Nein", lachte Maria, "der ist aus der Diskussion."
"Ihr sollt es mir nicht verraten, stimmt’s?"
Beide nickten.
"Und, wird es gut aussehen?"
"Fantastisch, wenn du mich fragst. Simon hat natürlich Recht. Auf normalen Hochzeiten sticht die Braut mit ihrem Kleid von vorn herein aus der Masse der Gäste heraus. Zu deiner Hochzeit werden alle mächtig aufgestylt erscheinen, ich natürlich auch. Da muss die Braut erstmal noch einen draufsetzen", erklärte Maria.
"Wo ist dann das Problem?"
"Es ist, vorsichtig ausgedrückt, unkonventionell."
Schweigen.
"Also Jo, ich mache nichts, was du nicht willst. Wenn du also sagst, ich soll dir alles vorher erzählen, ist das für mich entscheidend, nicht irgendwelche Geheimanweisungen von Simon. Dann kannst du selber entscheiden", sagte Maria und Melly nickte bekräftigend.
"Lacht mich bitte nicht aus und erzähl es bloß keinem weiter! Irgendwie hat die Vorstellung, nicht zu wissen, was ihr mit mir vorhabt, etwas total Faszinierendes", gestand Jo. Melly grinste: "Ich glaube, ich weiß was du meinst."
"Werde ich Haare behalten, Maria?"
"Na klar, mehr als ich, das kannst du mir glauben."
"Und werde ich schön sein?"
"Die heißeste Braut, die ich jemals gesehen ...