Black Wedding - Kapitel 5
Datum: 06.07.2021,
Kategorien:
Schamsituation
... habe, versprochen", schwor Maria. Mit leicht unsicherer Stimme erklärte Jo: "Gut, ich vertraue euch. Und ich bin auch bereit für etwas Extremeres. Wenn ihr mich aber verschandelt seht ihr mich im Leben nie wieder, das schwöre ich."
Die beiden anderen, nun auch etwas unsicher geworden, nickten.
"Ach, übrigens, kann ich mich mit dem Kleid tatsächlich auf der Straße oder vor meiner Oma sehen lassen. Beim M’era Luna hätte man gesehen, wenn ich unter meinem Höschen nicht perfekt enthaart gewesen wäre. Ihr wart ja dabei."
"Keine Sorge, das ist jugendfrei"
"Hoch geschlossen oder mit einem ordentlichen Dekolleté?"
"Deine Tüten werden schon schön zur Geltung kommen, Süße", lachte Melly.
"Wieso?"
"Ach, ich habe da so eine Idee."
"Erzähl! Sofort!", riefen beide.
Der Plan bestand darin, dass sich Jo zwei Wochen vor dem Ereignis ein großes Tattoo auf ihr Dekolleté stechen ließ. Das Geld hatte sie problemlos zusammensparen können, schließlich gab sie sonst kaum welches aus, wenn sie mit Simon zusammenlebte. Den Entwurf hatte sie schon im Vorfeld mit dem Tätowierer entwickelt. Es war ein Schmetterling, ein Nachtfalter, in der Draufsicht, mittig über ihrem Brustansatz platziert. Der Schwanz reichte dabei beinahe bis zwischen die Brüste, der Kopf bis über die Drosselgrube. Die Flügel waren weit gespreizt und erreichten mit ihren Spitzen jeweils die Schultern. Sie sahen aus, als würden sie aus schwarzer Spitze bestehen. Die Flügel zeigten Risse, die mit groben ...
... Stichen geflickt waren. Ein düsteres Motiv, vorherrschend schwarz ausgeführt, aber mit violetten Reflexen. Auch der Schatten war grau-violett gehalten. Das Ganze nahm praktisch den gesamten Bereich oberhalb von Jos Brüsten ein. Ein Großteil der Fläche war mit Farbe gefüllt worden, nur wenige helle oder weiße Areale waren verblieben. Nach einer einzigen Mammutsitzung kam Jo völlig erledigt mit dem Taxi zurück in den Erlenweg, wo sie von ihren beiden Freundinnen ungeduldig erwartet wurde.
"Zeig her!", rief Melly sofort und als Jo die leichte Bluse fallen ließ und man die Ausmaße unter der Folienabdeckung sah, waren erst ein Luftschnappen und dann ein schriller Schrei Marias zu hören.
"Mein Geschenk für Simon. Meint ihr, ihm gefällt es?"
"Wenn es ihm nicht wenigsten halb so gut gefällt wie mir ist er ein Vollidiot. Mein Gott, ist das groß geworden", stöhnte Maria.
Die beiden hatten Simon kurzerhand für die zwei Wochen vor der Hochzeit aus seinem eigenen Haus geworfen. Schließlich solle die Braut, die dort ja nach seinen Vorstellungen hergerichtet wird, auch für ihn eine Überraschung sein. Simon zog widerspruchslos zu seinem Vater. Jo fand, zwei Wochen wären eine endlose Zeit.
Das Tattoo heilte gut und war bei den Anproben des Brautkleides kein Problem. Melly versicherte ihr, dass es komplett zu sehen sei. Die Anproben fanden tatsächlich mit verbundenen Augen statt. Jo fühlte nur, dass das Kleid aus glattem, kühlem Stoff war und man ein Korsett eingearbeitet hatte. ...