1. Das perfekte Geheimnis


    Datum: 10.07.2021, Kategorien: Hausfrauen

    ... stand sie vor ihm. „Ich habe Angst, Wolfgang. Ich habe Angst, dass die Kerle wiederkommen. Ich weiß, du kannst mich verteidigen. Bei dir fühle ich mich sicher. Darf ich bei dir schlafen?", fragte Christina mit zittriger Stimme. Ihr liefen dabei Tränen über ihre Wange. Wolfgang erwiderte: „Natürlich Christina." Dankbar flüsterte sie: „Danke, mein Lebensretter." Auf dem Weg zu seinem Bett ließ sie ihren Bademantel von ihren Schultern gleiten und legte sich auf die unbenutzte, rechte Seite von Wolfgangs Bett. Wolfgang legte sich neben sie und zog die Bettdecke über ihre Körper. Christina flüsterte: „Bitte nimm mich in den Arm." Ohne weitere Worte kuschelte das ungleiche Paar. Zärtlich strich Wolfgang seiner Freundin übers Haar. Er lauschte ihrem Atem, der bereits nach wenigen Minuten gleichmäßig und leise war. Christina war eingeschlafen. Weitere Minuten später schlief auch Wolfgang.
    
    Am Morgen beendeten beide fast gleichzeitig gegen sieben Uhr ihren Schlaf. Sie lagen immer noch eng umschlungen nebeneinander. Wolfgang hätte erwartet, dass Christina sich schnell von ihm lösen würde, doch sie blieb liegen und bedankte sich bei ihm: „Du bist mein Lebensretter. Wenn du nicht gewesen wärst, hätten mich die beiden Kerle vergewaltigt und anschließend wahrscheinlich umgebracht. Ich stehe für immer in deiner Schuld. Wie kann ich dir nur danken?" „Freunde halten zusammen, und helfen einander in der Not", sagte Wolfgang etwas unsicher, ob er sich wirklich als ihr Freund bezeichnen ...
    ... dürfte. „Ja, du bist mein Freund", bestätigte Christina ihm ungefragt und ergänzte: „Mein bester Freund." Wolfgang freute sich darüber und meinte ganz Gentleman: „Das ist für mich Dank genug. Dann lass dir mal von deinem Freund sagen, dass du nun schnell in dein Zimmer gehst, dich anziehst und mich anschließend zum Frühstück abholst. Wir müssen noch unsere Koffer packen, denn um zehn Uhr wartet der Bus auf uns." Christina erwiderte mit einem Grinsen: "Zu Befehl, mein General." Dann strich sie ihm zärtlich übers Haar und gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf den Mund.
    
    Der Tag verlief programmgemäß. Die Reisegruppe besichtigte heute das Städtchen Palenque, eine der größten Städte der Maya-Kultur.
    
    Gegen 22 Uhr bat Christina ihren neuen Freund um Verständnis, dass sie jetzt schon zu Bett gehen würde. Sie hätte noch das Telefonat mit ihrem Verlobten vor sich und war sich nicht sicher, ob sie ihm von der Fast-Vergewaltigung erzählen sollte. Sie fragte Wolfgang um Rat und dieser antwortete: „Wenn du es jetzt nicht machst, wirst du es irgendwann einmal machen müssen. Solch ein Ereignis belastet die Seele, und es nicht mit seinem Partner zu teilen, bedeutet, ein schreckliches Geheimnis vor ihm zu haben." Christina nickte stumm mit dem Kopf, dann sagte sie: „Du hast recht. Ich werde ihm alles erzählen, auch dass du mich heute Nacht aufgenommen hast. Du hast dich wie ein Gentleman verhalten, insofern ist ja auch nichts passiert. Genau das werde ich Jürgen sagen. Wir haben morgen ...
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