Das perfekte Geheimnis
Datum: 10.07.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... Abschiedsszene, Wolfgang. Bitte küss mich nicht mehr. Ab jetzt gehöre ich wieder Jürgen, so er mich noch will. Bitte verlasse vor mir das Flughafengebäude. Ich möchte nicht, dass Jürgen uns zusammen sieht, falls er auf mich warten sollte. Ich werde hier noch zehn Minuten bleiben. Mach es gut, mein Geliebter, und noch einmal tausend Dank dafür, dass du dein Leben eingesetzt hast, um meines zu retten. Das werde ich dir nie vergessen!"
„Ich danke dir für die letzten Wochen", erwiderte Wolfgang. „Ich hatte davor nicht im Traum daran gedacht, dass ich noch einmal solch ein Glück erleben dürfte. Von diesem Gefühl, und von den Gedanken an dich, werde ich lange zehren. Wir sind mehr als quitt. Ich hoffe, du kannst dich mit Jürgen wieder versöhnen." Dann drehte er sich um und verließ die Gepäckhalle.
Keine Minute später vibrierte Christinas Smartphone. Sie hatte von Jürgen eine WhatsApp Nachricht erhalten. „Ich habe gerade Wolfgang gesehen, wie er ohne dich den Flughafen verlässt. Zumindest nehme ich an, dass er es gewesen ist. Ich stehe am Ausgang eins. Erwarte nicht zu viel."
Zum ersten Mal nach drei Wochen standen sich Christina und Jürgen gegenüber. Die Begrüßung war frostig, fast unnahbar. Sie umarmten und küssten sich nicht. Jürgen eröffnete ihr: „Hallo Christina. Schön, dass du wieder da bist. Unschön, was du in den vergangenen drei Wochen gemacht hast. Ich fahre dich zu dir nach Hause. Auf der Fahrt werde ich dir erzählen, wie ich mir das weitere Vorgehen ...
... vorstelle."
Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er ihren Koffer und sie gingen wortlos zu seinem Wagen. Weiterhin schweigend fuhr er los. Als sie den Flughafenbereich verlassen hatten, fing Jürgen an zu sprechen. „Christina, ich habe den Termin unserer geplanten Hochzeit abgesagt, und auf unbestimmte Zeit verschoben. Ich habe die Absage mit dem Autounfall meines Vaters begründet, und, dass ich nicht ruhigen Gewissens feiern könnte, wenn meine Eltern eine derart schwere Zeit durchmachen müssten. Es steht dir frei, meine Begründung für deine Gespräche zu übernehmen.
Du hast mich betrogen, und damit mein Vertrauen in dich fast vollständig zerstört. Ich sage fast, weil ich es dir zu deinen Gunsten anrechne, dass du mich zeitnah von deiner Affäre in Kenntnis gesetzt, und sie auch begründet hast, so schwachsinnig sich deine Erklärung für mich auch angehört hatte. Wenn du das nicht getan hättest, wäre ich nicht hier.
Du musst dir selbst darüber klar werden, wen und was du willst. Vielleicht willst du auch einen totalen Neuanfang?
Wenn du möchtest, dass wir versuchen sollten, unsere Beziehung zu reparieren, besser zu erneuern, musst du mir zeigen, dass du es wirklich willst. Geh mit mir zu einer Paartherapie. Ich will insbesondere in diesen Sitzungen schonungslose Offenheit und Wahrheit. Wenn ich merke, dass du lügst, bin ich weg.
Wir haben den ersten Therapie-Termin am kommenden Dienstag von fünf bis viertel vor sechs bei Frau Dr. Renate Jäger. Ich maile dir ihre Praxisadresse, ...