Eine NIS Therapie 01
Datum: 13.01.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
... schließlich überall in den Lehrsälen herum.
„Es kommt immer wieder vor, dass wir mit disziplinären Problemen konfrontiert werden." fuhr der Direktor fort. „Ihr Alter erfordert schließlich geradezu das Auflehnen gegen Regeln, die Überschreitung von Grenzen."
Er nahm seinen Kugelschreiber zur Hand, rollte ihn zwischen den Fingern und schien nach den richtigen Worten zu suchen.
„Doch was da vorgefallen ist, das was sie sich erlaubt haben, das hat es in der über einhundertjährigen Geschichte dieser Institution noch nie gegeben!"
Ich starrte zu Boden.
„Gerade sie, meine jungen Herrschaften, allesamt Schüler der Abschlussklassen, die in wenigen Monaten an Elite-Universitäten aufgenommen werden, hätten sich niemals zu einer derartigen Handlung hinreißen lassen dürfen!"
Jeder in diesem Raum wusste, wovon er sprach. Wir waren allesamt von der Polizei einvernommen worden, hatten Schreiben der kantonalen Staatsanwaltschaft (ich habe noch nicht erwähnt, dass unser besonderes Internat in der Schweiz liegt!) erhalten und Henrik Hermann war sogar für einen Tag in Untersuchungshaft gesessen.
„Ich möchte nicht nochmals auf die ekelhaften näheren Umstände des Verbrechens - und das war es zweifellos - eingehen, dessen sie sich schuldig gemacht haben. Aber ich muss, gerade angesichts dessen, was wir soeben als Konsequenz für ihr Tun vereinbart haben, sie alle Sechs daran erinnern, dass sie einen unschuldigen Menschen körperlich und seelisch verletzt, sexuell zumindest ...
... belästigt und auf das Abscheulichste erniedrigt haben!"
Ich hatte gar nichts getan! Ich hatte einfach nur dagesessen! Aber ich hatte zugesehen und ich war nicht eingeschritten! Unterlassene Hilfeleistung, eventuell sogar Beihilfe! Dessen war ich zweifellos schuldig!
Und das nur deshalb, weil ich total in Jasmin Herzog verschossen war, die es so unglaublich witzig fand, was Henrik mit der zugedröhnten Kellnerin anstellte. Ohne Jasmin wie ein Hund nachzulaufen wäre ich wohl niemals in dieser Bar gewesen, nach der Sperrstunde, nach dem Zapfenstreich, zu dem wir längst wieder im Internat zurücksein hätten müssen!
Ich lehnte mich ein wenig nach vorne und blickte entlang meiner in einer Reihe aufgefädelt dasitzenden Mitbeschuldigten.
Der direkte Blick auf Jasmin wurde zum größten Teil von Robert Milsa verdeckt, einem etwas überwichtigem, rothaarigen Jungen mit unzähligen Sommersprossen im Gesicht. Er war hochrot angelaufen, schwitzte sichtbar und schnaufte bei jedem seiner hektischen Atemzüge. Ich konnte gerade mal ihre übereinander geschlagenen Beine sehen, das schwache Wippen einer stromlinienförmigen Wade, die unter dem Saum eines dunklen Kleides hervorragte.
Robert seufzte, lehnt sich ein Stück zurück und gab schließlich doch den Blick auf das Profil von Jasmins hübschem Gesicht frei. Sie kräuselte die Stirn in Falten und ihre schönen, dunklen Augen hingen voll nervöser Konzentration auf Mörser. Ob sie auch solche Angst verspürte wie ich?
„Wir sind eine besondere ...