1. Mondquartier


    Datum: 25.08.2021, Kategorien: Schamsituation

    ... Auslastung, gute Umsätze in Restaurant und Bar und das alles bei auffällig geringen Personalkosten.
    
    Eines Abends rief Fred aufgeregt an, das Haus war voll und Rosa fiel für ein paar Tage aus. Spontan bot sie an, die Rezeption zu übernehmen. Sie war gerne im Mondquartier und es würde Spaß machen, die netten und gut aufgelegten Gäste dort zu betreuen.
    
    Von ihrem Platz an der Rezeption hatte sie einen guten Überblick über das Erdgeschoss. Wie in noblen Restaurants inzwischen üblich, zeigten die Bedienungen nicht mehr diese hündische Unterwürfigkeit sondern redeten sehr freundlich, trotzdem dienstbeflissen und höflich mit den Gästen. Das kam offensichtlich an. Susanne schaute genauer hin, von Kopf bis Fuß war die Bedienung perfekt und teuer gestyled, selbst die Blusen der Kellnerinnen trugen ein kleines Krokodil. Auffällig auch die Haare, wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie gedacht, die Leute wären Stammgäste bei irgendeinem der Nobelfriseure. Doch hier war Vechta.
    
    Es war Mittwoch, Vertretertag und das Haus war bis auf das letzte Bett belegt. Auffällig fand Susanne, wie viel Personal überall zu sehen war. Wenn sie nicht genau gewusst hätte, dass es hier einen wirklich hervorragenden Personalansatz gab, hätte sie am nächsten Tag mal ernsthaft mit Fred reden müssen. Die Kellnerinnen waren sehr professionell und freundlich. Etwas irritierend, war für Susanne, dass sie nicht davor zurückschreckten die Gäste zu berühren, hier eine gestreichelte Schulter, da ein ...
    ... Kuss auf die Wange zur Begrüßung oder zum Abschied, ein sanftes Streicheln über das Haar im Vorbeigehen.
    
    Karin kam auf Susanne zu, ein schlanke Dänin, die von Anfang an dabei gewesen war. Sie sah sehr gut aus, perfektes Makeup, das nordische Blond der Haare wunderbar unterstützt und das figurbetonte Outfit stand ihr prächtig. Sie sagte Susanne nur kurz Bescheid, dass sie Tisch sieben und acht kurz allein lassen wolle und bat Susanne, das Maggie mitzuteilen. Dann ging sie zum Aufzug.
    
    Maggie nickte nur, als sie ihr die Nachricht überbrachte, Tisch sieben war sowieso gerade frei geworden, der Gentleman war wohl schon aufs Zimmer gegangen. Im Laufe des Abends meldeten sich immer wieder Kellnerinnen bei Susanne ab und nach einiger Zeit auch wieder an. Als dann auch noch Juan die Bar verlassen wollte, obwohl da doch gerade noch zwei junge Frauen gute Umsätze gemacht hatten, fragte sie ihn, ob das nötig sei, er sagte ganz offen, er wolle die zwei eben noch aufs Zimmer bringen und käme aber in ca.30 Minuten zurück.
    
    Susanne war nicht naiv, hier liefen nicht ganz geheuere Nebengeschäfte. Sie fragte sich, ob Fred das wusste. Doch eigentlich erklärte das alles, die geringen Personalkosten, die ausgesucht schönen Mitarbeiter und nicht zuletzt den Erfolg des Hauses. Das alles stieß Susanne nicht ab. Sie war nur amüsiert von ihrer eigenen Naivität.
    
    Jetzt sah sie das Mondquartier anders. Jede Frau meldet sich hin und wieder ab und alle Gäste waren so entspannt, weil man hier nicht ...