1. Alter Bulle Teil 12


    Datum: 18.01.2019, Kategorien: Hausfrauen

    ... einen oder anderen Glas Rotwein begleitete, bis Tom, der bis dahin komplett stumm geblieben war, plötzlich aufbrauste. Er nahm die Dinge anscheinend anders wahr als die übrigen Anwesenden.
    
    „Das ist mir echt zu krank. Ich geh mal rüber und spiele mir diesen ganzen Bullshit hier aus dem Hirn." Mit diesen Worten stand er auf und stapfte Richtung Studio davon, in dem die beiden anderen Bandmitglieder anscheinend komplett die Zeit vergessen hatten.
    
    Carl grinste Jens breit an. „Mach dir nichts draus. Der ist bloss sauer, dass er bei deinem Schatz nicht ran darf."
    
    „Meinst du?"
    
    Ich lachte. „Aber Hallo!" Mit Toms Abgang veränderte sich die Stimmung noch einmal und man merkte erst jetzt, dass seine brütende Präsenz trotz allem störend gewesen war. Ich strich Julia über den Rücken, dass sie ihre Brüste wohlig vorstreckte. Auch in sie kam wieder Leben. „An diesem hübschen Spielzeug hier war er mehr als interessiert."
    
    „Wenn er nicht so eine Angst vor dir hätte, wäre da auch mehr passiert. Mal gut dass du so groß und furchteinflößend bist.", sagte Carl und kramte wieder seine verschiedenen Tüten hervor.
    
    „Meinst du?", fragte ich zweifelnd.
    
    „Der Typ spielt gut Gitarre und die Stimme ist krass, aber ab und an ist er auch ganz schön Psycho. Wir machen Musik zusammen, sonst brauch ich ihn nicht zwingend in meinem Leben. Wie gesagt..." Er betrachtete seine ausgebreiteten Utensilien, kam offenbar zu dem Schluss, dass da viel zu viel Arbeit auf ihn wartete und holte ...
    ... stattdessen ein Pfeifchen hervor das er stopfte. Dabei wandte er sich an Julia. „Und dir macht das wirklich Spaß, von ihm wie ein Sexpüppchen behandelt zu werden und zu spuren?"
    
    Julia richtete sich gerade auf. „Klar. Liebevoll und zärtlich habe ich doch zu Hause reichlich. Dafür muss ich nicht streunen." Sie zwinkerte Jens zu. „Wie du sagtest, hier gibt es groß und furchteinflössend für die Frau, die sich fallen lassen und im Dreck suhlen will."
    
    „Ja.", fiel ich ihr ins Wort und sah Carl streng an. „Deine Psychologen-Nummer war ja eindrucksvoll, und vielen Dank auch dafür, denke ich, aber das ziehst du jetzt nicht auch noch mit Julia durch. Sonst geht danach schon wieder die Sonne auf."
    
    „Immer entspannt bleiben. Bin halt neugierig. Leben und Lernen." Ein prüfender Blick in den Pfeifenkopf, dann dampfte es wieder. „Dafür dass ich den Abend gerettet habe wäre aber schon eine kleine Belohnung angemessen, oder? Hätte überhaupt nichts dagegen, wenn mir jetzt ein eifriger Mund den Schwanz lutschen würde." Wieder überraschte er uns, denn seine nächste Frage richtete er nicht an Julia sondern an Jens. „Hättest du nicht Lust?"
    
    Jens' Gesichtsausdruck wäre es wert gewesen, auf jede Plakatwand der Stadt tapeziert zu werden. Wundervoll! Ich konnte ein Prusten nicht unterdrücken während Jens versuchte, mit seinem Stuhl zu verschmelzen, wobei er neue Rekorde in Sachen ‚hochroter Kopf' aufstellte.
    
    „Ääääähhh, nein, danke, eher nicht.", stammelte er und schaute überall hin, nur nicht zu ...
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