1. Der Hausmann


    Datum: 09.10.2021, Kategorien: Romantisch

    ... ohne Gegenleistung über die Arbeitsleistung hinaus zu verstehen. Sie schulden mir sonst nichts."
    
    Wir halten uns lange fest und ich merke, dass auch mir die Tränen aus den Augen laufen. Wie lange habe ich schon keinen Menschen mehr umarmt.
    
    Und dann dieser Duft ... Ich bekomme ein warmes Gefühl in der Leistengegend und meine Brustwarzen werden hart. Auf der anderen Seite merke ich, dass etwas anfängt, gegen meinen Bauch zu ...
    
    Wie zwei aufeinanderprallende Flummis gehen wir auseinander und sagen beide gleichzeitig: "Entschuldigung."
    
    "Jetzt müssen wir ein weiteres Jahr zusammenbleiben", meine ich kichernd.
    
    Heide und Astrid kommen aus dem Esszimmer und schauen uns perplex an. Wir lachen schon seit einiger Zeit. Zwei erwachsene Menschen, die sich anschauen und denen die Tränen beim Lachen aus den Augen laufen.
    
    Heide schüttelt den Kopf und reicht eine Taschentuchbox. Wir hören auf zu lachen und reiben uns mit einem Taschentuch die Tränen aus den Augen. Na super.
    
    "Papa, warum weinst du, wenn du lachst?"
    
    Ich muss schon wieder auflachen. Das Kind hat so eine erfrischende Art.
    
    Frank, wir sind zwischenzeitlich zum 'Du' übergegangen, hat seinen Laptop ausgepackt und wir gehen die Zahlen durch. Ich bin nicht erschrocken, als ich Forderungen und notwendige Ausgaben von knapp 350 000 Euro sehe.
    
    Er schaut mich vorsichtig an: "Das da ist mein Problem. Und ich würde gerne noch eine Folgetherapie mit Maria machen, die ist aber nochmal ein paar Tausend Euro teuer. ...
    ... Das habe ich unterschlagen."
    
    Ich schaue ihn direkt an: "Es gibt hier eine Regel im Haus. Keiner muss zurückstecken. Ein Beispiel: Heides Mann hatte den Schlaganfall. Die Behandlung wird von mir übernommen für alles, was notwendig und sinnvoll ist und von den Kassen nicht gezahlt wird. Ich vermute einmal, ihr seid privat versichert und psychotherapeutische Behandlung wird stiefmütterlich bezahlt?"
    
    "Ja, deswegen ist viel Geld in die Reha geflossen. Eigentlich der Rest meiner Rücklagen."
    
    "Wir machen jetzt Folgendes", schon wieder dieser Satz, aber egal: "Ich kaufe deine Firma und alle offenen Forderungen und setze dich weiter als Geschäftsführer ein. Ihr zieht hier ein. Deine Firma lassen wir ruhen, bis sich das hier alles normalisiert hat. Die Behandlung von Maria wird weitergeführt. Auch wenn für Max oder Astrid etwas notwendig ist, dann ist das im Paket mit enthalten." Dass Frank eigentlich auch einen Therapeuten benötigt, lasse ich mal außen vor. Vielleicht kann er hier etwas entspannen.
    
    "Ihr dürft hier im Haus auch alles nutzen, was sonst noch da ist: Garten, Schwimmbad, Sauna. Ich nutze sie sowieso zu wenig und Heide und ihr Mann sind keine Saunagänger." Ich lächle: "Und Florian freut sich auch über Spielkameraden." Ich freue mich auch, dass das Haus nicht mehr so leer ist, sage das aber nicht.
    
    "Ich war schon", er schluckt, "seit dem Tod von Melanie nicht mehr in der Sauna."
    
    "Also, dann willkommen." Beim Gedanken, mit ihm in der Sauna zu sitzen, wird mir ...
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