1. MachtSpiele Teil 1


    Datum: 21.01.2019, Kategorien: Romantisch

    ... sich leicht bewegenden Flammen verleihen dem Raum eine mystische, zugleich aber auch gespenstische Atmosphäre. Unwillkürlich fühle ich mich in eine ferne Zeit zurückversetzt. Während wir den Gang entlangschreiten komme ich mir wie ein adeliger Gast vor, der im Mittelalter von einer Zofe zu ihrem Herrn begleitet wird. Ein sanfter aber etwas kühler Lufthauch weht durch den Gang. Serena scheint leicht zu frösteln. Ihre Arme und der Rücken sind von Gänsehaut bedeckt. Sie lässt sich jedoch nichts anmerken und schreitet beinahe feierlich den Gang entlang.
    
    Da ich hinter ihr gehe, kann ich deutlich die geschmeidigen Bewegungen ihrer Aschbacken bewundern. Das Spiel der Muskeln ist atemberaubend schön. Ich kann mich an diesem wunderbaren Bild kaum sattsehen. Auch ihre Schenkel sind muskulös und die einzelnen Muskelstränge zeichnen sich zunächst während des Gehens in einem ausgesprochen erotischen Spiel deutlich voneinander ab, verschmelzen aber wenig später wieder ineinander.
    
    Von diesen Bewegungen ihres Körpers abgelenkt, wird mir im ersten Moment gar nicht bewusst, wie weit wir gehen. Erst mit der Zeit wird mir klar, dass der Keller nie im Leben so groß sein kann. Ich glaube zunächst zu träumen. Der Gang zieht sich viel, viel länger hin, als ein Keller unter der Villa groß sein könnte. Dann aber kommt mir ein Verdacht. Ich kann es mir nur so erklären, dass die unterirdischen Räume weit unter den Hügel hineinreichen, der sich neben der Villa erhebt.
    
    Serena geht etwa zwei ...
    ... Schritte vor mir den Gang entlang. Einmal dreht sie kurz den Kopf und ertappt mich dabei, wie ich ihr auf den Hintern glotze. Sie sagt dazu nichts, vielmehr lächelt sie zufrieden. Offenbar ist sie es gewohnt und scheint es sogar zu genießen, dass ihr Männer auf den Arsch starren. Allmählich habe aber auch ich kein schlechtes Gewissen mehr. Als sie mich ertappt, bekomme ich keinen roten Kopf und wende auch meinen Blick nicht ab. Wenn sie schon nackt vor mir hergeht, wäre ich wohl kein Mann, würde ich nicht ihre Rückseite bewundern.
    
    Unsere Schritte hallen beinahe gespenstisch von den Wänden wider. Vor allem ihre Stöckelschuhe klappern auf den Steinplatten, mit denen der Gang ausgelegt ist. Meine Halbschuhe dagegen sind weniger deutlich zu vernehmen. Ansonsten ist kein Geräusch zu hören.
    
    Einen Moment lang versuche ich mir vorzustellen, was gerade vor sich geht und wie die Situation auf einen Außenstehenden wirken könnte. Wenn ein Foto von Serena und mir in diesem Ganz publik würde. Das wäre vermutlich das Ende meiner Karriere. Die Situation ist auch zu verrückt. Ich gehe einen Gang entlang und folge dabei einer nackten Schönheit. Hätte mir das jemand vor zwei Stunden prophezeit, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich mache mir zunehmend Sorgen, wegen meiner Reputation. Wenn tatsächlich Bilder von uns beiden in Umlauf kommen, müsste ich wohl sofort meinen Hut nehmen.
    
    Kann es sein, dass mir Pera schaden will? Wohl eher nicht. Er hat doch keinen Grund dazu. Mir schwirren ...
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