1. MachtSpiele Teil 1


    Datum: 21.01.2019, Kategorien: Romantisch

    ... unzählige Gedanken durch den Kopf. Zu einem vernünftigen Schluss komme ich allerdings nicht. Ich frage mich vielmehr, wie es so weit hat kommen können, dass ich mich in einen derartigen Schlamassel begehen habe, aus dem ich möglicherweise nicht mehr herauskomme. Ich hatte doch sonst immer ein ausgezeichnetes Gespür für Situationen, die für mich kompromittierend werden könnten. Warum hat es diesmal so kläglich versagt? Ist daran etwas Serena schuld? Hat sie meine Sinne vernebelt?
    
    Am Ende des Ganges erreichen wir eine Bronzetür. Sie ist ausgesprochen imposant und muss unglaublich alt sein. Das gesamte Gewölbe scheint aus längst vergangenen Tagen zu stammen. Er wäre der ideale Ort für ein konspiratives Treffen. Ich wette, hier drinnen ist man vor jeglichem Abhörversuch sicher.
    
    Serena bleibt stehen und tritt an ein Tischchen, das rechts von der Tür in einer Nische steht. Sie nimmt etwas in die Hand und reicht es mir. Es ist eine Maske.
    
    "Wir wollen ja nicht, dass sie jemand erkennt", meint sie lapidar.
    
    Sie denkt offenbar an alles und hat vorgesorgt. Ich setze also die Maske auf. Es ist ein etwas komisches Gefühl, da ich ein leicht eingeschränktes Gesichtsfeld habe. Serena führt mich zu einem Spiegel.
    
    "Zufrieden?", will sie wissen.
    
    "Es geht", antworte ich. Aus dem Spiegel lacht mir ein Harlekin entgegen. In dieser Rolle fühle ich mich nicht sonderlich wohl. Ich bin ein Mensch, der ernst genommen werden möchte. Da passt der Schelm nicht dazu. Aber es ist nur eine ...
    ... Maske. Deshalb ignoriere ich meine Bedenken.
    
    "Kommen Sie!", meint sie ungerührt.
    
    Sie geht auf die Bronzetür zu und drückt die Klinke nach unten. Als sich die Tür öffnet, höre ich ein nicht sonderlich lautes Stimmengewirr. Serena stößt die Tür ganz auf und vor uns liegt eine überraschend große Halle. Es ist sofort zu erkennen, dass sie in den Felsen geschlagen wurde. Die roh behauenen Wände lassen keinen anderen Schluss zu. Sie sind vollkommen naturbelassen. Ich bin von der Stimmung, die dieser Raum ausstrahlt überwältigt. Er zieht mich unweigerlich in seinen Bann. Der nackte Fels vermittelt ein Gefühl von Ursprünglichkeit, von Steinzeit, von großer zeitlicher Distanz zur heutigen Welt. Ich komme mir vor, als sei ich aus meiner Realität gerissen und in eine ganz andere Epoche katapultiert worden.
    
    Auch die Möbel machen auf den ersten Blick einen sehr rohen Eindruck. So als würden auch sie aus einer Welt stammen, in der sie nur rudimentär zusammengezimmert worden sind. Bei genauerem Hinsehen jedoch, entpuppen sie sich als sehr raffiniert gefertigt. Mit Leder und Fell bespannt, machen sie bei genauerem Hinsehen einen durchaus gemütlichen Eindruck.
    
    Im Raum befinden sich etwa ein Dutzend Männer und vermutlich ebenso viele Frauen. Sie sind, wie Sandra alle nackt. Nur die Männer tragen Kleidung. Die Frauen haben aber noch etwas anderes gemeinsam. Sie tragen alle ein Halsband. Einige von ihnen stehen oder sitzen neben einem der Herren, einige sind dabei etwas zu tragen, ...
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