Alter Bulle Teil 14
Datum: 03.11.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... Sesshaftigkeit nicht ins Extreme treiben wollte, hatte er ihr nichts zu bieten, was sie dauerhaft von mir fern halten würde. Mit anderen Männern würde sie auch nicht alleine losziehen, dennoch war mir klar, dass bei einer Situation mit einem Fremden ein falsches Wort oder ein falscher Blick genügen würde, um mich aus der Fassung zu bringen.
Ich warf mich in die Sportklamotten und startete einige Kilometer Waldlauf. Hauptsache, es würde mich auslaugen und mir die Ruhe geben, die ich bei Simones Heimkehr benötigen würde.
————
Julia
Jens war genauso aufgekratzt wie ich. Er versuchte zwar, es zu überspielen, versagte dabei aber grandios. Dauernd rannte er los und räumte irgendwelche Sachen um, suchte in der Küche nach Beschäftigung oder ging aufs Klo. In den Pausen lümmelte er gespielt gelassen auf der Couch, war aber genauso wenig wie ich in der Lage, sich auf den Fernseher oder ein Buch zu konzentrieren.
Obwohl mein Innerstes aus Angst vor dem Moment angstvoll verkrampfte, war das Geräusch der Türklingel fast eine Erlösung.
Simone.
Bevor Jens eine Chance hatte, war ich bereits im Flur und drückte auf den Knopf des Türöffners. Jens war so klug, mich in Ruhe zu lassen und verzog sich ins Wohnzimmer. Die Haustür fiel wieder ins Schloss. Zügige Schritte auf der Treppe. Konnte diese Frau nicht zumindest altersgerecht keuchen, wenn sie drei Stockwerke hochsteigen musste? Viel zu schnell tauchte sie um die letzte Biegung auf und grinste mich fröhlich an, ...
... während sie die letzte Treppe nahm, ohne im geringsten außer Atem zu sein.
Dafür blieb mir der Atem weg, als ich sie in ihrem eleganten und extrem sexy Kleid erblickte. Das Luder sah aus wie ein Traum. Mit der Konstruktion der Dreadlocks auf ihrem Kopf hätte sie auf jedem Opernball eine perfekte Figur abgegeben. Dezent aber wirkungsvoll geschminkt sah sie noch einmal mindestens zehn Jahre jünger aus und als sie mit der geballten Wucht ihrer Erscheinung vor mir stand, kam ich mir wieder einmal vor wie die sprichwörtliche graue Maus.
Die winzige Hoffnung in mir, dass Jens bei Licht besehen doch kein so großes Interesse haben würde, zerstieb zu einem Wölkchen Staub. Simone drückte mich zur Begrüßung an sich. Ihr dezentes Parfum roch würzig-herb mit Zitrusnoten und passte perfekt zu ihr. Sie roch... lecker. Verdammt. „Danke für die Einladung. Schau, ich habe uns auch was mitgebracht. Mach sie schnell auf, bevor ein gewisser Jemand bemerkt, dass ich ihm eine seiner besten Flaschen aus dem Keller geklaut habe."
Sie zauberte hinter ihrem Rücken eine Flasche Rotwein hervor und drückte sie mir in die Hand.
„Dankeschön. Wäre doch nicht nötig gewesen."
„Schauen wir einmal, was du heute noch so nötig hast." Wäre nicht ihr kumpelhafter Blick dabei gewesen, es hätte gehässig klingen können. In ihren Augen lag kein Hohn, eher verschmitzte Vorfreude. „Darf ich jetzt reinkommen?"
„Oh, ja, klar. Schön, dass du da bist." Ich gab den Weg in die Wohnung frei und bewunderte Simones ...