1. Alter Bulle Teil 14


    Datum: 03.11.2021, Kategorien: Hausfrauen

    ... anstarrte. Die Versuche mein Buch zu lesen endeten unweigerlich nach wenigen Zeilen, weil sich Bilder in meinen Kopf drängten, die nichts neben sich duldeten. Jens' Hände auf Simones Brüsten, zwischen ihren Beinen, auf ihrem Arsch. Sein Mund auf ihrem. Ihr Maul an seinem Schwanz...
    
    „Ist alles in Ordnung?" Die Frage der Kellnerin riss mich aus meinen feuchten Alpträumen und zuerst starrte ich sie nur verständnislos an. Dann begriff ich, dass ich anscheinend kurz davor war, zu hyperventilieren und eine Pfütze Wein um mein Glas herum auf dem Tisch glänzte.
    
    „Ja. Ja, Entschuldigung. Ich würde gerne zahlen, bitte."
    
    „Kann ich irgendwie helfen?" Es war wirklich nett gemeint, aber ich hätte fast laut gelacht. Nein, dabei konnte sie mir bestimmt nicht behilflich sein. Ich zahlte und begab mich auf einen Marsch durch die Straßen. Lange wanderte ich ziellos durch die Gegend bevor ich die Kreise immer enger um unsere Wohnung zog. Die Idee, den Bullen anzurufen und ihm mein Leid zu klagen, verwarf ich schnell wieder. So sehr der Lächerlichkeit preisgeben wollte ich mich nicht.
    
    Was Jens konnte, würde ich ja wohl locker schaffen.
    
    Unverhofft fand ich mich in genau der Situation wieder, die Jens Tage zuvor beschrieben hatte. An eine Laterne gelehnt stand ich vor unserem Haus und starrte zu unseren Fenstern hinauf.
    
    Einsam, sehnsüchtig eifersüchtig und geil wie sonst was. Wann durfte ich endlich wieder rein? Erst jetzt fiel mir auf, dass wir kein Signal, keinen Zeitraum ...
    ... ausgemacht hatten. Jens würde mich doch anrufen, oder? Die Erinnerung daran, wie oft ich ihn in den Fängen des Bullen komplett vergessen hatte, jagte mir jetzt einen Schauer der Sorge durch den Körper.
    
    Nichts hielt mich davon ab, die Wohnung wieder zu betreten. Nichts, außer meiner Angst davor, welche Szene mich dort erwarten würde. Nein, auf keinen Fall wollte ich dort hereinplatzen, während sie gerade in Ekstase schrien und keuchten. Wobei es noch viel schlimmer wäre, wenn ich Zeugin inniger Zweisamkeit würde, wenn mich vorwurfsvolle Blicke treffen würden, weil ich ihr wohliges Nachglühen unterbrach, diese sanften Momente vollkommener Intimität.
    
    Die Erkenntnis, dass genau so etwas geschehen würde oder bereits geschah, machte mich nicht nur zwischen den Beinen nass und ich wischte mir eilig die Träne von der Wange. Dabei bildete ich mir ein, die Bewegung eines Vorhangs im ersten Stock zu bemerken und drehte mich energisch weg. Ein Wein würde noch gehen. Nur in einer anderen Kneipe als zuvor.
    
    Zwei Glas Wein wurden es dann doch, bevor die erlösende Nachricht kam. Mein Phone rutschte mir fast aus den Händen als ich es entsperrte und mit meinem Seufzer der Erleichterung beim Lesen der Nachricht zog ich schon wieder den Blick einer Kellnerin auf mich. Hastig warf ich viel zu viel Geld auf den Tisch und rannte fast nach Hause. Ich zwang mich, die Treppen nicht heraufzurennen, um nicht atemlos in die Wohnung zu stürzen.
    
    Mit dem dritten Versuch traf ich immerhin schon das ...
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