Pia und Hanifa
Datum: 10.11.2021,
Kategorien:
Lesben Sex
© by caliban66
"Do you speak English?"
Pia musterte die Frau, die ihr gegenüber saß sehr genau. Sie war einen Kopf kleiner als sie selber, machte aber einen selbstbewussten Eindruck, obwohl sie in einer ziemlich prekären Lage sein musste. Als Flüchtling in einem fremden Land, sicherlich bereits jenseits der Fünfzig, dunkelhäutig und für die deutschen Außentemperaturen im Februar unzureichend bekleidet.
"Sie können Deutsch mit mir reden", antwortete die dunkelhäutige Frau mit einer samtenen, tiefen Stimme, die gar nicht zu ihrer Körpergröße zu passen schien. "Oder ist Ihnen Suaheli lieber?"
"Wieso sprechen Sie so gut Deutsch, ich höre kaum einen Akzent?" Pia war extrem überrascht. Sie hatte mit enormen Sprachbarrieren gerechnet, als Carmen ihr diese ältere Frau ans Herz gelegt hatte. "Kümmere dich um sie, es wird eine Erweiterung deiner Weltsicht sein", hatte Carmen sie zu diesem ersten Treffen animiert.
"Ich war Deutschlehrerin in der Oberstufe in Uganda. Zudem bin ich in Berlin aufgewachsen, meine Eltern waren Botschaftsangehörige der Ugandan Embassy. Wir haben damals in der Oranienstraße gewohnt, gar nicht weit von der Botschaft."
"Prima, dann können wir uns weiter in Deutsch unterhalten. Suaheli ist nicht so meins. Carmen meinte, ich könnte dir weiterhelfen, aber ich weiß gar nicht, wie."
"Also bist du die Frau, von der Carmen mir erzählt hat? Sie ist eine gute Freundin. Alle aus dem Asylkreis sind nett, aber Carmen ist mehr als das, ihr liegen wir ...
... alle wirklich am Herzen. Wir merken das."
"Ich kenne Carmen auch noch nicht allzu lange, aber sie ist warmherzig, ohne Zweifel."
Die beiden saßen sich in einem Konferenzzimmer des Asylbewerberheims der Stadt gegenüber. Es war klein und spärlich möbliert. Doch darauf kam es nicht an, die beiden verstanden sich auf Anhieb, und das war von Bedeutung.
"Ich möchte dir helfen", bot Pia an, "doch dazu müsste ich wissen, was du am dringendsten brauchst."
"Ich brauche Liebe und Anerkennung, wie alle Menschen, aber das kann man nicht verlangen, das muss man sich verdienen. Was mir im Moment aber am meisten fehlt, ist eine Unterkunft. Hier im Heim habe ich ein Zimmer mit zwei anderen Frauen, auf gerade mal 18 Quadratmetern. In Uganda hatte ich eine eigene Wohnung, mit drei Zimmern für mich alleine. Ich weiß, dass das ein Luxus war, aber man gewöhnt sich an nichts schneller als an Luxus."
"Du kannst vielleicht bei uns wohnen, ich muss das nur mit meinem Mann abklären."
Kaum hatte Pia diesen Satz von sich gegeben, erschrak sie bis ins Mark. Wie kam sie dazu, solch eine Versprechung zu machen. Ihr Mann gehörte nicht zu den Altruisten. Er war egoistisch und kein Freund von fremdländischen Menschen, politisch mehr rechts als links zu verorten, und eine Schwarze in ihren Räumen würde er nur zähneknirschend akzeptieren, wenn überhaupt.
"Meinst du das ernst? Carmen hat dich in den höchsten Tönen gelobt, aber das habe ich trotzdem nicht erwartet." Stirnrunzeln verdeutlichte, ...