1. Es war einmal eine Prinzessin


    Datum: 24.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... auffiel.
    
    Plötzlich stand ein Drache vor ihr. In Panik versuchte sie zu flüchten, doch der Drache trieb sie zu einer Felswand, wo sie in der Falle saß. Sie spürte, wie das Feuer aus seinen Nüstern ihre Augenbrauen und ihr Haar versengte. Nun würde sie also mit ihrem Leben dafür bezahlen, ihren Begierden so ungezügelt nachgegeben zu haben. Das geschah ihr nur recht.
    
    Da tauchte ein Ritter auf einem weißen Pferd auf. Er ritt in vollem Galopp auf den Drachen zu und bohrte ihm seine Lanze in die Brust, so daß grünes Blut spritzte. Dann riß er sein Pferd herum, zog sein Schwert und schlug dem Drachen den Kopf ab. Aus den Nüstern des Untiers stieg noch leichter Rauch auf, als sein Kopf mit leblos aufgerissenen Augen neben dem zuckenden Körper lag.
    
    Als der Ritter abstieg und seinen Helm abnahm, zitterte die Prinzessin immer noch am ganzen Leib. "Ihr wißt vermutlich, wer ich bin", brachte sie hervor. Er vollführte eine galante Verbeugung. "Es ist mir eine Ehre." - "Nun, dann steht Euch eine Belohnung dafür zu, eine Prinzessin gerettet zu haben." - "Die Belohnung würde ich gern gleich in Anspruch nehmen."
    
    Er nahm sie in den Arm, strich durch ihr angesengtes Haar und küßte sie. Ineinander verschlungen sanken sie zu Boden. Er drang in sie ein und nahm sie fast so begierig wie die Barbaren. So ist es also, von einem Prinzen gefickt zu werden, dachte sie, während sie im weichen Gras auf dem Rücken liegend die Beine breit machte. Er brauchte nicht lange, dann half er ihr ...
    ... ganz ritterlich auf sein Pferd und brachte sie bis zur Stadt. "Ich muß mich jetzt von Euch verabschieden", sagte er. "Aber Ihr werdet bald von mir hören."
    
    *
    
    Wenige Tage später erschien er im Schloß und hielt um ihre Hand an. Ihre Eltern waren von ihm angetan, denn schließlich war er von hohem Stand und hatte außerdem ihre Tochter vor dem Drachen gerettet. Und auch die Prinzessin war ihm dankbar. So wagte sie es nicht, seinen Antrag geradeheraus abzulehnen, doch sie erbat sich Bedenkzeit.
    
    In der folgenden Nacht wälzte sie sich schlaflos im Bett. Der Gedanke, einen Prinzen zu heiraten und für den Rest ihres Lebens in diesem Schloß eingesperrt zu sein, war ihr unerträglich. Vielleicht konnte sie zum Bäcker zurückkehren und seine Frau werden. Er liebte sie um ihrer selbst willen, nicht weil sie eine Prinzessin war, und bestimmt konnte sie lernen, auch ihn zu lieben. Ein Leben als Bäckersfrau konnte nicht schlechter sein als jenes, das sie als Prinzessin erwartete.
    
    Doch nein, das waren absurde Träume. Ihre Eltern würden nie zulassen, daß sie ihren adeligen Stand aufgab und mit einem Bürgerlichen zusammenlebte. Es gab keinen Ausweg. Schluchzend vergrub sie das Gesicht im Kissen und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    
    Während sie von einem Weinkrampf geschüttelt wurde, war Imelda lautlos hereingekommen und hatte sich neben sie gelegt. Sie strich der Prinzessin über die Wange und wischte ihr die Tränen ab. "Wein nicht", sagte sie sanft. "Es wird alles gut." - "Aber wie?", ...