1. Club Funtasie


    Datum: 15.12.2021, Kategorien: BDSM

    ... in die Glieder fährt. Auch Blues ist ein gern gesehener Gast und bringt oft neue Kunden mit sich, die sich unter den langhaarigen, tätowierten Gestalten, die unsere Haupteinnahmequelle darstellen, erstaunlich wohl fühlen. Doch heute muss es unbedingt Jazz sein.
    
    Ich kratze mich am Hals. Warum ich das Lederband mit dem grünen Steinchen, das vom Ring in der Mitte meiner Kehle baumelt, heute überhaupt angelegt habe, ist mir ein Rätsel. Das Publikum besteht hauptsächlich aus Paaren mittleren Alters, gutbürgerlich bis gehobene Klasse, und die wenigsten von ihnen sind wegen der Nebenschauplätze hier. Und selbst wenn sie die Freuden abseits der Musik erkunden wollten, keiner der gutbetuchten Jazzliebhaber weiß von mir.
    
    Ich suche in der Menge nach bekannten Gesichtern. Es sind Stammgäste da, aber keiner von meinen.
    
    Ein besonders hoher, nach Fingernägeln auf Schiefertafel klingender Ton fährt mir wie ein Stromstoß die Wirbelsäule hinunter. Wie kann man diesen Krach bloß mögen? Als ich sehe, dass sich sogar die Haare auf meinen Unterarmen aufgestellt haben, werfe ich das Handtuch. Beinahe räume ich damit ein paar Schampus-Gläser ab, die sonst nie gebraucht werden, heute aber hoch im Kurs sind.
    
    Ich öffne die kleine Schublade unter dem Brett mit den Zimmerschlüsseln und wühle zwischen Pfefferspray, Parfümflaschen und Kondompackungen nach meinem zweiten Steinchen. Als ich das kantige Glas ertastet habe, fühle ich so etwas wie Erleichterung. Zügig schraube ich den grünen ...
    ... Klunker aus der Fassung und setze den roten an seine Stelle, bevor ich Jenny ein Zeichen gebe, dass ich kurz Pause mache. Sie wedelt nur abwesend mit der Hand, dann wendet sie sich wieder tänzelnd der Band zu. Da es heute abgesehen von dem gelegentlichen Drink nur wenig für uns zu tun gibt, habe ich kein schlechtes Gewissen, als ich mich durch die Schwingtür neben der Bar drücke und die Küche durchquere, um zum Hinterausgang zu gelangen. Der Koch und seine Helfer schenken mir keine weitere Beachtung; sie sind schwer beschäftigt. Unter dem Klappern von Töpfen und Geschirr und den barschen Rufen ist die Musik, die vom Main Floor durch die Lautsprecher übertragen wird, kaum zu hören.
    
    Die frische Luft und die Ruhe, die mir im Freien entgegenschlagen, sind eine wahre Wohltat. Mit einem tiefen Atemzug sauge ich das Salz im leisen Wind ein. Ich habe mir gerade eine Zigarette zwischen die Lippen gesteckt, als eine Flamme vor meinem Gesicht aufzischt.
    
    Japsend springe ich einen Schritt zurück und reiße die Arme vor den Körper. Adrenalin schießt in meine Venen. Ich bin einen Moment lang panisch, weiß nicht mehr wo ich bin und was ich tun soll, außer mich an die Wand zu drücken, bis ein bekanntes raues Lachen ertönt.
    
    „Sorry, Kätzchen. Hab nicht dran gedacht, wie scheu du bist."
    
    Winselnd lasse ich den angehaltenen Atem aus meinen Lungen entweichen und entspanne mich, so gut es geht. „Cheffe?"
    
    „Japp."
    
    „Ich hätte dir fast in die Eier getreten!"
    
    Wieder lacht er. „Sah gar nicht ...
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