1. Club Funtasie


    Datum: 15.12.2021, Kategorien: BDSM

    ... danach aus."
    
    Ich schnaube nur, als ich in die Hocke gehe, um nach meiner Zigarette zu tasten, die mir im Eifer des nicht vorhandenen Gefechts aus dem Mund gefallen ist. Der Puls beruhigt sich nicht so schnell, wie ich es gern hätte. Im Stillen verfluche ich meine Schreckhaftigkeit.
    
    Cheffe greift mir unter eine Achseln und zieht mich hoch. „Die ist hin, hat geregnet. Nimm." Dabei hält er mir seine geöffnete Schachtel entgegen.
    
    Zögerlich greife ich nach der angebotenen Kippe. Sein Feuerzeug flammt erneut auf, damit ich sie anzünden kann. Ich presse den Rauch des ersten Zugs passiv zwischen den Lippen hervor und lehne mich an die Wand. „Danke, Boss."
    
    Er erwidert nichts, stattdessen drückt er auf den Lichtschalter. Ich kneife die Lider vor der plötzlichen Helligkeit zusammen und beobachte ihn angespannt, wie er langsam die Hand auf mich zubewegt. Durch das Halsband meine ich zu fühlen, dass er den Ring berührt. Ich sehe nach unten, wo er das rote Steinchen anhebt und es zwischen Daumen und Zeigefinger reibt,
    
    „Nicht dein Abend?"
    
    Ich schüttle den Kopf und hoffe, dass er die Signalfarbe wie die Male zuvor einfach akzeptiert. „Jazz macht mich ... irre?", murmle ich entschuldigend.
    
    Er nickt. „Mh. Katzengejammer."
    
    Wir tauschen ein Grinsen des gemeinsamen Leidens aus. Cheffe ist ein guter Kerl. Er regiert den Club mit harter Hand, aber seine Mädchen zwingt er zu nichts. „Warum hast du die Band denn eingeladen, wenn du kein Fan bist?"
    
    Er zuckt nur mit den ...
    ... Schultern. „Verpflichtungen." Mehr sagt er nicht dazu. Allerdings tritt er näher, lässt einen glasigen Blick über meine Lippen und hinab bis in den Ausschnitt wandern.
    
    Ich schlucke. Mister Boss-Man hat dem Whiskey zugesprochen. Nervös halte ich die Zigarette zur Seite, weil ich weiß, dass er gleich noch einen halben Schritt mehr auf mich zukommt, und ich ihn nicht verbrennen will. Am Anfang hat mich seine Art, wenn er getrunken hatte, milde gesagt irritiert. Was rede ich, ich hatte irrsinnige Angst vor ihm. Aber mittlerweile weiß ich, was ich zu erwarten habe.
    
    Ich sehe zu ihm hoch. Mein Herzschlag ist auf eine normale Geschwindigkeit heruntergefahren und bleibt auch dort. Trotz des leichten Schnapsgeruchs und des unsteten Blicks seiner Augen kommt die Panik nicht wieder. Er legt den Kopf schräg und schiebt die Nase in meine Haare. Ein Brummen vibriert an meinem Nacken.
    
    „Ich mag dich, Kätzchen."
    
    Ein kleines Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Er sieht so böse aus, in seiner Lederkutte und mit den Fünf-Tage-Stoppeln unter dem Undercut. Die Tattoos an seinem Kehlkopf tun ihr Übriges. Trotzdem antworte ich völlig wahrheitsgemäß: „Ich dich auch, Cheffe."
    
    Ich spüre sein Lächeln am Hals. Mit der Nase streift er den Kiefer entlang, bevor sich seine Lippen auf meinen Mund senken. Ich öffne mich ihm bereitwillig und begegne der warmen Zunge.
    
    Der Kuss dauert nur kurz, bevor er den Kopf hebt. „Zug."
    
    Dem leisen Befehl folge ich gern und nehme eine Lunge voll Rauch von ...
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