Das zweite Leben der Inge 01
Datum: 27.01.2019,
Kategorien:
BDSM
Es klingelte an der Wohnungstür. Das Klingeln war ein ungewöhnliches Geräusch in dieser Wohnung, denn nur selten hatte das ältere Ehepaar Besuch. Doch dieser Besuch war angekündigt und wurde mit Spannung erwartet.
Dennoch wartete Marlies ab. Sie entspannte ihre Hände auf den Sessellehnen und strecke die Finger aus, nur um gleich darauf wieder fest die Polster zu umklammern. Sie holte tief Luft mit ihrem massigen Oberkörper und sah zu ihrem Gatten hinüber, der mit versteinerter Miene in dem anderen Sessel saß und sich nicht rührte. Dann erhob sie sich mit einem Ruck. Betont gelassen schlurfte sie durch die Wohnzimmertür und den Flur entlang. Gerade als sie nach dem Türgriff der Wohnungstür langte, klingelte es zum zweiten Mal.
Draußen stand Inge. Inge fuhr zusammen, denn sie fühlte sich ertappt, in ihrer Ungeduld mit dem zweiten Klingeln nicht lange genug gewartet zu haben.
„Hallo", meinte Inge kaum hörbar.
Bärbel sagte nichts, blickte genervt und musterte die schüchterne Frau im Hausflur. Inge war eine Handbreit kleiner als sie. Die blonde Dauerwelle saß ihr wie ein großer Wischmopp auf dem Kopf. Drei kräuselige Strähnen warfen einen Schatten auf das linke Auge. Mit dem anderen blickte sie wie an einer Gartenhecke um die Ecke, stets auf dem Sprung, davonzulaufen wenn der Nachbar nahte. Ihre helle Haut war bleich wie Magerquark. In dem flächigen Gesicht, dass von Sommersprossen besprenkelt war, breitete sich ein roter Flecken aus. Der Fleck tropfte auf ihre ...
... Nasenspitze und floss wie ein Marmeladenklecks in alle Richtungen gleichmäßig auseinander, bis er sich auf den Wangen und der Stirn mit der Molke vermengte. Der Fleck entstand immer dann, wenn sie über einen Witz lachte, den alle anderen längst kannten, wenn sie mit ihrem Exmann stritt oder wenn sie von ihrer Mutter mit den Händen unter der Bettdecke erwischt worden war.
'Ich bin 37, geschieden und suche eine Stelle als Magd und Zofe bei einem Ehepaar (gerne älter). Ich möchte im Haushalt dienen, kochen, putzen und ... benutzt werden. Dazu benötige ich regelmäßige Erziehung mit dem Riemen oder Rohrstock. Bitte nur melden, wer im Umgang mit Erziehungsinstrumenten erfahren ist.'
Ihre Anzeige hatte sie ins Internet gestellt. Würde sie hier finden, was sie suchte? War das, was sie kurz und bündig zu beschreiben wusste, wirklich das, was sie suchte? Und war ihr Wille diesmal stark genug durchzuhalten, wo sie doch in ihrer Ehe wie in so vielen Dingen gescheitert war? Marc hatte alles bekommen: Die Kinder, die Eigentumswohnung, selbst das Auto hatte sie ihm widerstandslos überlassen. Sie floh in die Stadt in ein Ein-Zimmer-Appartement und lebte von der schmalen Rente, die das Gericht ihr zugestanden hatte. Sie hatte versagt. Marc hatte ihr das offen entgegengehalten und sie konnte dem nur zustimmen.
Inge folgte der fremden Frau durch den schmalen dunklen Flur in die Wohnstube. Sie drängte sich an Bärbel vorbei und beugte sich weit vor über den Couchtisch, um dem Hausherrn im ...