1. Alte Heimat!


    Datum: 21.12.2021, Kategorien: Romantisch

    ... Plastiktüte in einem Eimer, die Pflanzen auch, entleerte das Wasser, füllte den Kies in einen extra Eimer, den ich auch im Baumarkt besorgt hatte, dann baute ich die Technik ab, da kam er auch schon. Es war schon ein Haufen Arbeit und ich war richtig gut durchgeschwitzt. Wir trugen alles runter, erwartungsgemäß war das Aquarium natürlich das schwierigste, da es sehr schwer und auch ziemlich groß war. Endlich war alles im Auto. Da kam Jana an. "Hi. Du hast das Aquarium verkauft"? "Ja klar, es hätte ja sowieso weggemusst auf Dauer". "Schade, das sah immer so schön aus". "Ja, aber du hättest es doch nicht pflegen wollen, oder"? "Ich hab da nicht drüber nachgedacht". Du hast über viele Sachen nicht nachgedacht, kam es mir in den Sinn. Das Geld wechselte noch den Besitzer, ich hatte es nicht teuer verkauft, er würde bestimmt zufrieden sein. Es sollte für seinen Sohn sein.
    
    "Sag mal, kannst du mir beim hoch tragen helfen", fragte Jana. "Ich habe Unmengen eingekauft. Du weißt ja, der Geburtstag...". "Ja klar", sagte ich. Meinen vollgepackten Wagen hatte sie wohl gar nicht wahrgenommen. Ich schnappte mir die Taschen, die waren wirklich schwer, jede bestimmt so an die 15 Kilo. Und dann nochmal runter und die Getränkekisten holen. Ich half noch mit beim Verstauen. So, das war's jetzt aber, dachte ich. Und hatte gleichzeitig keinen Plan, wie ich mich von Jana verabschieden sollte. Die Entscheidung wurde mir abgenommen. "Du Jens, kannst du mir mal noch helfen"? "Wobei denn"? "Ich ...
    ... weiß dass du jetzt bestimmt nicht in der Stimmung dazu bist, aber du kriegst doch diese Heidelbeertorte immer so gut hin. Ich hab die noch nie gemacht. Kannst du"? Sie setzte ihr das-musst-du-jetzt-unbedingt-machen-dann-gibts-auch-ne-Belohnung-Gesicht auf, nur dass ich natürlich wusste, daß es keine Belohnung geben würde. Spontan entschied ich mich dann doch dafür. Eine selbstlose Tat als Abs chiedsgeschenk. Ich hatte auch noch massig Zeit. Mit Claudia, die mir mi tgeteilt hatte, dass bei diversen Zonen Abhilfe dringend erforderlich wa r, hatte ich mich erst um 19 Uhr verabredet. Ich hatte nicht gedacht, da ss alles so schnell gehen würde.
    
    Ich machte mich also ans Werk, und mit Küchenmaschine, Backofen, allerhand Handwerkszeugs und Zutaten hatte ich in gut zwei Stunden die Torte hin gezaubert. Bei der Deko hatte ich mir sogar besondere Mühe gegeben und so toll sah sie bisher noch nie aus. Jana kam in die Küche. "Ohh, wo ist die denn"? "Im Kühlschrank". "WOW, ist DIE TOLL. Danke". "Den Ring darfst du erst morgen abnehmen vor dem Verzehr. Ich muss auch gleich los". "Machst du das nicht selbst? Du kommst doch zum Geburtstag, oder"? "Nein, ich glaube nicht dass das angemessen wäre". "Aber du warst doch immer da"! "Du weißt schon, was ich meine". "Aber er wird doch gar nicht da sein"! "Vielleicht nicht physisch. Aber trotzdem wird er irgendwie präsent sein. Außerdem geht es mir nicht gut. Da würde ich ja als Trauerkloß da sitzen". "Das ist ja blöd. Also ich hatte eigentlich schon ...
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