1. Hausarrest - Teil 01


    Datum: 12.01.2022, Kategorien: BDSM

    1.
    
    Sven arbeitete nicht gerne von zu Hause aus. Als er endlich seine letzte E-Mail vor dem Wochenende beantwortet und seinen Computer ausgeschaltet hatte, nahm er sich vor, erst einmal keinen Gedanken mehr an den Stress im Büro zu verschwenden -- schließlich lag eine ganze Urlaubswoche vor ihm.
    
    Er stand auf, streckte seinen schlanken Körper und überlegte, ob er noch Zeit hatte, zum Sport zu gehen. Doch nachdem er sich kurz umgesehen hatte, entschied er, zuerst das Chaos in seiner 1-Zimmer-Wohnung zu beseitigen, bevor Louisa bei ihm sein würde. Daher war er die nächsten anderthalb Stunden damit beschäftigt, seine verstreute Schmutzwäsche einzusammeln, Staub zu saugen, sich um das schmutzige Geschirr in seiner Spüle zu kümmern und seine winzige Küche sowie das kleine Badezimmer zu wischen. Als er fertig war und sich zufrieden in den nun halbwegs ordentlichen Räumen umsah, wurde ihm wieder klar, wie sehr er seine Wohnung mochte, die zwar nicht besonders groß war, dafür aber einen geräumigen Balkon hatte, auf dem man im Sommer entspannen konnte. Doch vor allem war seine Wohnung der Ort, an dem Louisa ihn besuchen konnte, wann immer es ihr passte.
    
    Nachdem er sich geduscht hatte, in frische Klamotten geschlüpft war und sich seine blonden, strubbeligen Haare absichtlich noch mehr zerzaust hatte, setzte Sven sich auf seinen Balkon und wartete darauf, dass Louisa von der Arbeit kam. Er sah den Spaziergängern zu, die fünf Stockwerke unter ihm durch die immer noch heißen ...
    ... Straßen der Stadt schlurften, auch wenn die Abendsonne bereits nicht mehr so unbarmherzig brannte wie ein paar Stunden zuvor.
    
    Um sieben Uhr abends sah er dann endlich Louisas Mercedes, mit dem sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor seinem Haus parkte. Sven konnte vom Balkon aus beobachten, wie sie leicht gestresst aus ihrem Auto ausstieg. Offenbar beendete sie noch ein Telefonat, in dem sie vor dem Wochenende irgendjemandem letzte Anweisungen gab. Doch Sven konnte nicht genau verstehen, was sie sagte. Er sah nur, wie sie nach dem Auflegen tief durchatmete, im Auto nach ihrer Handtasche suchte und dann, nachdem sie die Tür ihres Autos leicht genervt zugeschlagen hatte, auf den hohen Absätzen ihrer schwarzen Stöckelschuhe über die glühend heiße Straße zu seinem Haus stolzierte. Sie bemerkte nicht, dass Sven sie beobachtete, der erst aus seinen Gedanken gerissen wurde, als Louisa klingelte.
    
    In einem kurzen, schwarzen Rock und einer eng geschnittenen, weißen Bluse blieb sie kurz im Türrahmen stehen. Sie lächelte gekünstelt zur Begrüßung und stolzierte dann ungeduldig an ihm vorbei Richtung Balkon, wo sie die eisgekühlte Limonade vermutete, die Sven ihr vor jedem Besuch machte.
    
    „Manchmal hab ich das Gefühl, dass die Kollegen sich absichtlich unfähig anstellen", beschwerte sie sich, als sie auf dem Weg nach draußen aus ihren schwarzen Highheels schlüpfte und sie achtlos im Wohnzimmer liegen ließ, wo Sven sie schnell einsammelte, bevor er ihr auf den Balkon folgte. ...
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