1. Weihnachten - 03. Advent


    Datum: 21.01.2022, Kategorien: BDSM

    ... Vermutlich war er adoptiert. Nun, war ja auch egal. Christina drehte sich herum und zog an Steffis Arm. Sie wollte nur noch weg.
    
    Steffi eilte ihr nach. „Es tut mir ehrlich leid. Ich hab wirklich nicht gedacht, dass diese Frau hier auftaucht. Die meiste Zeit ist sie in ihrem eigenen Laden." Sie deutete den Gang hinab, Richtung Dessousshop. „Paul hat ihr das Wäschegeschäft eingerichtet. Vermutlich als Beschäftigungstherapie. Oder damit sie auf Geschäftsfrau machen kann."
    
    Christinas Augen quollen schon wieder aus den Höhlen. Der Laden, aus dem ihre Unterwäsche stammte, gehörte Bianka Ehrlich? Das wurde immer schlimmer.
    
    Steffi missdeutete ihren Geschichtsausdruck. „Ich weiß, es ist unglaublich. Die Frau macht praktisch nichts. Paul zahlt die Angestellten, und die Miete ist umsonst. Sie macht nicht mal die Buchhaltung. Sie steht im Laden rum und schikaniert die Leute." Sie warf einen angewiderten Blick Richtung Juwelier. Dann drehte sie sich um, und ein schüchternes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Das war es aber wert. In einem hat Bianka recht. Das Ding sieht irre an dir aus. Es steht dir einfach super." Sie schaute Christina fasziniert an. „Und dir gefällt es auch. Du warst ja hin und weg." Christina wurde wieder rot, aber Steffi schien es nicht zu bemerken. Sie redete einfach weiter. „Ich fand dich supercool. Das kann nicht jede tragen." Ihr Gesicht leuchtete geradezu vor Bewunderung.
    
    Christina fühlte sich geschmeichelt. „Nun komm, das Ding ist ...
    ... harmlos." Sie ging den Gang entlang und winkte gönnerhaft. „Da hab ich anderes gemacht. Und auch schon angezogen." Das war sogar die Wahrheit. Seit einer Woche etwa. Steffi riss die Augen auf.
    
    „Dann stehst du auf so Sachen? Ich mein, so -- Sadom-Maso-Kram."
    
    Christina lachte überlegen und setzte eine geheimnisvolle Miene auf. „Ich steh auf viele Sachen. Und Neues ausprobieren, das turnt mich einfach an."
    
    Der Ausdruck von Bewunderung, der sich auf Steffis Gesicht abzeichnete, vertiefte sich noch einmal. „Wow. Das ist wirklich cool." Christina winkte lässig ab. „Oh bitte, ist doch nichts dabei." Mittlerweile waren sie bei Pawels Laden angekommen. Zeit, ein paar Informationen zu sammeln, dacht sich Christina. „Der Laden hier ist gar nicht schlecht. Hat viele nette Sachen." Sie runzelte die Stirn. „Mich stört hier nur der Inhaber. Der Kerl ist widerlich." Sie warf Steffi einen forschenden Blick zu. „Du kennst echt schräge Typen."
    
    Steffi zuckte verlegen mit den Schultern. „Die meisten kenne ich von hier. Und Pawel ist ok. Wenn man ihn besser kennt."
    
    Christina schauderte. Sie hatte nicht die geringste Absicht, Pawel besser kennen zu lernen. Nicht mehr, als nötig war, um ihn als den Urheber ihrer Geschenke ausschließen zu können. Steffi fing ihren Blick auf.
    
    „Wenn Pawel dich so stört: der ist das Wochenende weg. Am Freitag fährt er fort, in die alte Heimat. Besucht die Familie, bringt Geschenke vorbei und so. Ist eine Tradition." Sie schaute etwas unglücklich. „Ich müsste ...
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