1. Doro 02: Die Einweisung


    Datum: 31.01.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... ganzen Raum alleine für sich. Doro drehte das Wasser auf. Es war eher lau, als heiß. Trotzdem fühlte es sich wundervoll an, wieder sauber zu werden. Sie schloss die Lider und seufzte wohlig, während sie unter der Brause stand und sich von Kopf bis Fuß einseifte. Die Tropfen prasselten auf sie herab und schirmten sie von der deprimierenden Umgebung ab, so dass sie vorübergehend vergessen konnte, wo und weshalb sie hier war.
    
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie unter dem herabströmenden Nass stand, ehe sie endlich den Hahn abdrehte und nach dem Handtuch griff. Mit nach vorne gebeugtem Oberkörper rubbelte sie ihre Haare trocken, als sie ein Geräusch wahrnahm, das vorher nicht dagewesen war.
    
    Blitzartig richtetet sie sich auf und strich die feuchten Strähnen aus den Augen. Vor Schreck schrie sie laut auf.
    
    Zwei Männer in Uniform lehnten an der Wand und gafften sie an. Der eine leckte sich dabei ausgiebig die Lippen, der andere grinste breit und raunte seinem Kumpan etwas zu, derweil er mit den Händen Kurven in die Luft zeichnete, die Doro nur auf sich beziehen konnte. Sie raffte das raue Handtuch vor sich und wich zurück.
    
    Wie lange waren die beiden schon hier? Was hatten sie gesehen? Doro hatte sich überall eingeseift. Überall! Hatten sie zugesehen, als sie -- oh, Gott, sie weigerte sich, den Gedanken zu Ende zu denken. Sie hatte sich nur -- gewaschen. Ja, zwischen den Beinen einfach nur gewaschen. Sie hatte es ausschließlich aus Gründen der Hygiene getan. Es war ...
    ... wichtig für die Sauberkeit und Gesundheit. Daran war nichts Unanständiges.
    
    Ein Albtraum war für sie wahr geworden. Völlig nackt den Blicken Fremder ausgeliefert. Etwas Schlimmeres konnte sie sich kaum vorstellen. Panisch flackerten ihre Augen zwischen den Eindringlingen und den Anziehsachen hin und her. Wie sollte sie sich ankleiden, wenn sie dabei beobachtet wurde?
    
    Noch während sie wie erstarrt nach einer Lösung für ihr Dilemma suchte, schlenderte der grinsende Typ um sie herum. Dies brachte sie in eine noch beklemmendere Zwickmühle. Gleich wohin sie sich wandte, sie würde mindestens einem der Gaffer ihre bloße Rückseite oder Flanke präsentieren müssen, abgesehen davon, dass das kurze Stückchen Tuch, das sie vor sich hielt, ohnehin kaum ausreichte, um ihre Vorderseite zu bedecken. Spätestens wenn sie sich anziehen wollte, würde sie diesen einzigen Schutz weglegen müssen.
    
    Ein paar hin und her geworfene laute Bemerkungen und das begleitende bellende Lachen der zwei zeigten ihr, dass die Wärter sich der Hemmungen ihres wehrlosen Opfers wohl bewusst waren und die Situation auskosteten. Was sollte sie nur tun?
    
    Ihre Schockstarre endete schlagartig, als sich einer der beiden vorbeugte und ihr einen Klaps auf den blanken Po gab. Doro kreischte schrill, sprang wie von der Tarantel gestochen zum Hocker mit den Anziehsachen und schnappte sich das erste Teil. Es war ein einfaches Shirt in Gefängnis-Orange. Auf den ersten Blick erkannte sie, dass es viel zu klein war, aber in ...
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