1. Ein Mann tut, was ein Mann tun muss ...


    Datum: 02.02.2022, Kategorien: Ehebruch

    ... so wütend wie ich war. Doch zunächst entledigte ich mich der Handschellen sowie des Halsriemens und sah mich noch einmal im Raum um. Pierre und der Bodyguard waren bewusstlos, der Schwarze voller Verzweiflung ob seines halbierten Schwanzes, Scarlett starrte mich fassungslos an, und mein Frau war zu keiner Regung fähig.
    
    Auf einem Sideboard sah ich einen kleinen Festplattenrecorder, der mittels eines Kabels mit einer Kamera verbunden war. Es hatte also nicht nur der Bodyguard gefilmt, sondern waren noch andere Aufnahmen gemacht worden. Ich stöpselte das Gerät ab und schob es in eine Jacketttasche. Daneben auf dem Board stand auch die Abendtasche meiner Frau mit den Auto- und Haustürschlüsseln, die ich ebenfalls an mich nahm. Einen letzten, finsteren Blick warf ich noch auf die Anwesenden, die sich den Abend wohl ganz anders vorgestellt hatten, dann verließ ich wortlos den Raum. Das war wirkungsvoller, als wenn ich eine lange Ansprache gehalten hätte, denn jedem, der in meine Augen geblickt hatte, musste klar sein, dass ich zu allem entschlossen war.
    
    Als ich den Saal betrat, wurde es schlagartig still. Mein Anblick musste wohl furchterregend gewesen sein, über und über mit Blut bespritzt, wie ich war und nur in Jacke und Hose ohne Schuhe. Da kam mir eine Idee. Ich nahm das Handy aus der Tasche, schaltete die Videofunktion ein und machte einen langsamen Rundschwenk durch den Saal. Man würde schon die ganzen, aufgetakelten Dämchen mit ihren Hündchen darauf erkennen, wenn man ...
    ... die Aufnahme vergrößerte, sagte ich mir. Das war allerdings einem der Türsteher aufgefallen, der jetzt schreiend und gestikulierend auf mich zukam. Ich steckte das Handy wieder ein, zog mit einer flüssigen Bewegung die Beretta aus dem Hosenbund und drückte dem Mann, der mich soeben erreicht hatte, die Mündung in den Magen.
    
    "Eine Bewegung oder auch nur der angedeutete Versuch, mich aufzuhalten, und du hast einen zweiten Bauchnabel", fuhr ich ihn an. "Hast du das verstanden, du hirnloser Gorilla?"
    
    Der Bodyguard nickte nur entsetzt und hob ganz von alleine die Hände. Dann wich er langsam vor mir zurück, und sein Kumpan öffnete ohne Fragen zu stellen die Tür. Schnell war ich aus dem Schloss heraus und atmete die herrlich kühle Nachtluft ein. Mit wenigen Schritten erreichte ich meinen Jaguar, sprang hinein und drückte den roten Startknopf. Laut röhrend erwachte der Achtzylinder zum Leben, und beim Anfahren drehten die Räder so durch, dass der Kies durch die Luft geschleudert wurde und wie Kartätschen gegen Treppe, Fenster und Eingangstür prasselte. Noch aus dem Auto heraus rief ich zwei meiner Freunde an, die zu der Kategorie gehörten, die keine Fragen stellten, sondern jederzeit kamen, wenn man sie brauchte, denn sie wussten, dass sie auch ihrerseits immer auf mich würden zählen können.
    
    Als ich zu Hause vorfuhr, waren Walther, der Chef der Rechtsabteilung meiner Kanzlei, und Richard, Inhaber einer renommierten Privatklinik, schon da, denn ihr Weg war kürzer gewesen. Sie ...
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