1. Ein Mann tut, was ein Mann tun muss ...


    Datum: 02.02.2022, Kategorien: Ehebruch

    ... aufdeckte. Manfred flehte uns an, alles was er gesagt hatte, für uns zu behalten, denn er und auch seine Frau hatten einen Vertrag unterschrieben, der hohe Geldstrafen vorsah, wenn sie ausplauderten, was in dem Institut vor sich ging. Angeblich war dort alles Rechtens und Drogen an sich verboten. Nun, kein Wunder, wenn sie heimlich uns so perfide wie über den Käfig verabreicht wurden.
    
    Ich konnte Manfred bezüglich des Vertrages beruhigen, denn er war, so wie so gut wie alle in diesem Milieu, sittenwidrig und damit unwirksam. Und natürlich ging die Staatsanwaltschaft der Sache nach, denn das, was Manfred geschildert hatte, war ein Offizialdelikt. Er selbst kam in eine Spezialklinik, wo man mittels Hypnose, Autosuggestion und psychologischer Betreuung wieder versuchte ihn zu dem Mann zu machen, der er gewesen war, bevor er in die Fänge des Instituts geraten war. Per einstweiliger Verfügung wurde seiner Frau verboten, sich ihm auf fünfhundert Meter zu nähern, denn es stand im anderen Fall zu befürchten, dass er - da noch nicht völlig wiederhergestellt - erneut in ihre Abhängigkeit geriet. Nur seine beiden Kinder durften ihn regelmäßig besuchen, und es war für jeden zu sehen, wie sehr sie ihren Papa, der jetzt langsam wieder er selbst wurde, liebten.
    
    Das Institut wurde natürlich sofort geschlossen, aber Frau Dr. Brunken hatte die Zeichen erkannt und sich in die USA abgesetzt, wo sie darauf hoffte, dass die einflussreiche Pharmalobby sie vor einer Strafverfolgung ...
    ... bewahrte. Aber das war zweifach ein Fehler, denn erstens reichte deren Arm so weit nun auch wieder nicht, und zweitens konnten wir jetzt mittels amerikanischem Recht gegen sie vorgehen. Meine Kanzlei in Boston reichte Zivilklage gegen sie ein und forderte dreihundertzwanzig Millionen Dollar Schadensersatz und Schmerzensgeld für unseren Klienten. In Deutschland hätte Manfred - wenn überhaupt - nur einen Bruchteil der Summe erhalten.
    
    Die Jury war sprachlos als sie hörte, was unserem Mandanten angetan worden war. Ich hielt das Schlussplädoyer selbst und sah schon in den Augen der Geschworenen, dass wir gewonnen hatten. Sie kürzten zwar die Summe etwas, aber letztlich erhielt Manfred zweihundertfünfzig Millionen Dollar - durchaus üblich in Amerika, man denke nur an die Raucher- und Glyphosatverfahren - zugesprochen. Noch im Gerichtssaal verfügte die Richterin die Festnahme und Auslieferung von Frau Dr. Brunken nach Deutschland.
    
    Ihr wurde umgehend der Prozess gemacht, die Approbation auf Lebenszeit entzogen und sie für zwölf Jahre hinter Gitter geschickt mit dem Hinweis auf eine spätere Sicherheitsverwahrung, sollte von ihr noch Gefahr ausgehen. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass Manfred keineswegs ihr einziges Opfer gewesen war, was wir auch nicht angenommen hatten. Mit Prozessbeginn meldeten sich noch zahlreiche weitere Geschädigte, die endlich aufgewacht waren. Das alles veranlasste den Richter zu dem harten Urteil, und in der Begründung verglich er die Brunken mit dem ...
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